Filmstars aus BlechDiese Autos sind am häufigsten im TV und Kino zu sehen
Welches Auto hatte die meisten Auftritte in Film und Fernsehen? Ein Porsche? Oder doch ein Mercedes-Benz? Weder noch, das Modell, das am häufigsten über Kinoleinwände und Fernsehbildschirme fuhr, ist weder luxuriös noch besonders schön.
- von
- Isabelle Riederer/A&W Verlag
Kaum ein Kinohit oder eine TV-Serie kommt heute noch ohne großen Auftritt eines Autos aus. Die internationale Online-Datenbank IMCDB (Internet Movie Cars Data Base), das Pendant zu IMDB, listet alles, was vier Räder hat und einst vor einer Kamera stand, auf. Die ultimative Liste der Autos aus Film und Fernsehen umfasst mehr als 70.000 Medien, darunter Spielfilme, Animationsfilme, Fernsehfilme, Miniserien, Fernsehserien, Kurzfilme, Musikvideos, Dokumentarfilme und non-fiktionales Fernsehen.
Ford ganz vorne
Mit insgesamt 30.532 Auftritten sind die Modelle von Ford am häufigsten vor der Kamera anzutreffen und der absolute Liebling der Film- und Fernsehmacher ist dabei der Ford Crown Victoria. Seit Jahrzehnten ist die Limousine die erste Wahl, wenn es darum geht, Polizeiautos und Taxis zu filmen, was ihm mit fast 7000 Auftritten den wohlverdienten ersten Platz einbrachte.
Warum ausgerechnet der Ford Crown Victoria das häufigste Auto in TV-Serien und Filmen ist? Hauptgrund ist sicher, dass es in vielen Filmen und TV-Serien einfach unglaublich viele Polizeiautos gibt. Schließlich sind Verfolgungsjagden ein sehr beliebtes Mittel, um die Zuschauenden zu fesseln und für den nächsten Nervenkitzel zu begeistern. Auch wenn der Ford Crown Victoria bei der uniformierten Exekutive nicht mehr ganz so häufig zum Einsatz kommt, strahlt sein Erscheinungsbild aufgrund seines langjährigen Einsatzes als treuer Diener der Öffentlichkeit immer noch eine gewisse Autorität aus.
Schnell und langlebig
Von 1992 an war der Ford Crown Victoria das am weitesten verbreitete Polizeifahrzeug von US-Sicherheitsbehörden und den kanadischen Behörden. Warum? Der Ford Crown Victoria war schnell, komfortabel, zuverlässig, langlebig und in seiner Schlichtheit beeindruckend. Das erste Verkaufsargument war die optimale Größe für die Unterbringung von Ausrüstung und den Transport von Verbrechern. Außerdem verfügte er über einen robusten Rahmen, der auch Beschädigungen standhalten konnte. Der Crown Vic Police Interceptor wurde speziell so modifiziert, dass er ein besseres Fahrverhalten und eine bessere Gesamtleistung als das zivile Modell aufwies. Er verfügte über eine grobe Federung für enge Kurven, größere Bremsen, aggressive Schaltpunkte, einen höheren Leerlaufbereich, ein verstärktes Dach für den Fall eines Überschlags, stichsichere Sitze und ein Feuerlöschsystem.
Teilweise sind die Crown Vics in den USA noch im Einsatz, weshalb sie auch nach wie vor auf Leinwänden zu sehen sind. Jedoch geht ihre Zahl langsam zurück. Im Jahr 2020 hat die California Highway Patrol den letzten ihrer Ford Crown Victoria Police Interceptors aus dem aktiven Dienst ausgemustert – ein Trend, der in den gesamten Vereinigten Staaten zu beobachten ist, seit Ford die Produktion des Crown Victoria für den Flottendienst im Jahr 2011 eingestellt hat.
Ford Mustang auf Platz 2
Aber Ford hat nicht nur eine Filmlegende im Angebot. Denn auch das zweitmeist gefilmte Auto stammt aus der Ford-Schmiede. Mit 3707 Auftritten holt sich der Ford Mustang die Silbermedaille. Der Mustang ist Kult, genau wie seine Filmauftritte. So war er bei «Basic Instinct» am Start, bei «The Fast and the Furious: Tokyo Drift», bei «Bullitt», «John Wick», «Gone in 60 Seconds», «The Thomas Crown Affair» und vielen mehr.
Und falls du beim nächsten Filmabend ein bisschen angeben möchtest, hier noch ein Fun Fact: Im Actionfilm «Gone in 60 Seconds» aus dem Jahr 1974 (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Film aus dem Jahr 2000 mit Nicolas Cage und Angelina Jolie) spielte ein speziell angefertigter gelber Ford Shelby GT500 Mustang aus dem Jahr 1967 die Hauptrolle, ein unverwechselbares Fahrzeug, das die Hauptfigur Maindrian Pace im Rahmen eines großen Raubüberfalls mit 48 Autos unbedingt stehlen wollte. Jedem der 48 Autos wurde ein weiblicher Codename gegeben und der Ford Mustang erhielt den Namen Eleanor. Seither gehört der Name Eleanor zum Ford Shelby wie das Pony zu Ford. Zudem enthält der Klassiker nicht nur die längste Verfolgungsjagd in der Filmgeschichte, während der Dreharbeiten wurden auch noch 127 Autos zerstört oder beschädigt – allein der Verfolgungsjagd fielen 93 Autos zum Opfer.
S-Klasse auf Platz 3
Den dritten Platz sichert sich, man glaubt es nicht, die S-Klasse von Mercedes-Benz mit 3689 Auftritten. Die Luxuslimousine aus Stuttgart rollt bereits in ihrer zwölften Generation über die weltweiten Leinwände und ist somit die erfolgreichste europäische Automarke in der Filmindustrie. Dass sich die Stuttgarter gegen die amerikanische Auto-Übermacht behaupten können, ist eine beeindruckende Leistung. Denn mit lediglich 79 TV-Auftritten weniger klebt der Ford Econoline dem Schwaben dicht am Auspuff.
Die Ränge fünf bis acht sind erneut fest in US-amerikanischer Hand mit dem Chevrolet Impala, dem Chevrolet Caprice, dem Ford F-Series und dem Ford Transit. Der neunte Platz geht mit 2542 Auftritten an den Volkswagen Golf, Rang zehn gehört der Mercedes-Benz E-Klasse mit 2415 Auftritten.