KlimasünderDiese Lebensmittel schaden der Umwelt am meisten
Wer sich Gedanken übers Klima macht, kommt am Thema Ernährung nicht vorbei. Wir nennen besonders umweltschädliche Lebensmittel und ihre Alternativen.
- von
- Luise Faupel

Klimafreundliche Ernährung: Reis ist mitverantwortlich für den Klimawandel.
Essen steht für Geschmack, Zusammenkommen und ganz viel Schönes. Es steht aber auch für CO2– das kleine Molekül, das Hauptursache des gegenwärtigen Klimawandels ist. Unsere Ernährung ist für einen beträchtlichen Anteil des CO2-Ausstoßes verantwortlich.
Weltweit verursacht die Lebensmittelproduktion bis zu einem Drittel der Emissionen (siehe Box) – sich einen kleinen Überblick zu verschaffen, lohnt sich also. Für eine umweltbewusste und genussvolle Ernährung.
CO2, Methan und Co.
Reis: Umweltschädliche Lieblings-Beilage
Egal ob du dich vegan, vegetarisch oder alles essend ernährst: Bereits mit der Wahl deiner Beilagen kannst du Gutes fürs Klima tun oder ihm zusätzlich schaden. Für Reis gilt Letzteres: Laut eines Artikels der «Zeit» verursacht er 3,1 Kilogramm Emissionen pro Kilogramm Lebensmittel. Im Vergleich: die Kartoffel verursacht nur 0,2 Kilogramm Emissionen.
Für den Reisanbau werden ganze Reisfelder unter Wasser gesetzt, wodurch Organismen im Boden verfaulen und klimaschädliches Methan freigesetzt wird. Der Reisanbau allein ist für unglaubliche 1,3 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Kein Wunder, dass innovative Food-Unternehmen bereits nach Reis-Alternativen Ausschau halten.
Klimasünderin Avocado?
Gemüse zu Fuß
Gemüse tut uns und der Umwelt gut – wir sollten mehr essen. Und mit mehr ist auch die Menge auf dem Teller gemeint. So machen Rüebli und Co. auch schön satt. Achte beim Einkauf darauf, dass die Produkte möglichst nicht verpackt sind, keine weiten Transportwege hinter sich haben und kaufe zu Fuß oder mit dem Fahrrad ein, um unnötige Emissionen zu vermeiden.

Gemüse vom Markt ist meistens nicht verpackt, lokal und bio.
Achte auf die Saison
Jaja, der Rindfleisch-Burger…
Nutztierhaltung macht drei Fünftel der Emissionen unserer Ernährung aus. Wenn du dir darunter nicht ganz so viel vorstellen kannst: das ist in etwa so viel wie alle Flugzeuge, Autos, LKWs und Schiffe der Welt zusammengerechnet verursachen. Was den ökologischen Fußabdruck anbelangt, so kommt es auch auf die Art des Fleisches an – hier gibt es Unterschiede.

Bereits bekannt: Dein saftiger Rindfleischburger ist nicht gerade klimafreundlich.
Am wenigsten emissionsintensiv sind Schweinefleisch, Geflügel und Wurst. Rind und Lamm sind besonders schlecht fürs Klima – durch die wiederkäuenden Tiere wird viel Methan ausgestoßen. Die Lösung: wenig bis gar kein (Rind-)fleisch essen und mehrheitlich auf leckere Fleischalternativen und vegane Burger mit Mini-Fußabdruck setzen. Oder auf feines Fleisch aus dem Labor hoffen.
Wie ernährst du dich?
Die klimafreundlichste Ernährungsweise
Die vegane Ernährungsweise ist laut Wissenschaft die klimafreundlichste, denn die Nutztierhaltung ist besonders emissionsintensiv. Aber auch sich nicht vegan Ernährende können was fürs Klima tun: ab und zu plantbased essen, unter der Woche vegan essen, immer abends auf Fleisch und Milchprodukte verzichten – all diese Varianten helfen.
Was ist mit Käse?
Käse ist fast so schlecht fürs Klima wie Fleisch. Je mehr Milch für die Produktion verwendet wird, desto cremiger und würziger schmeckt der Käse – desto schlechter ist er aber auch fürs Klima.
Falls du nicht drauf verzichten willst: Sieh Käse als etwas ganz Besonderes an. Kaufe ihn seltener, dafür qualitativ hochwertig und schau, dass du die lokale Produktion mit deiner Wahl unterstützt.

Käse-Lover müssen stark sein: wirklich umweltfreundlich ist dieser leider auch nicht.
Ratsam ist es für eine klimafreundliche Ernährung auch, die Butter auf dem Käsebrot wegzulassen: Das Kilo Butter ist mit neun Kilo Emissionen sehr emissionsintensiv, fast so wie Rindfleisch. Anders als ein Steak, isst du sie aber hoffentlich in kleineren Mengen.