LuxemburgDiese Schokolade kommt wirklich von Herzen
BISSEN – Am Samstag ist Tag der offenen Tür im Centre Jean Heinisch. Die Fondation du Tricentenaire stellt sich vor – vor allem die Leckereien aus ihrer Schokoladenfabrik.

20160928 bissen centre jean heinisch chocolaterie du tricentenaire ateliers protégés centre propédeutique professionnelle photo isabella finzi
Die Chocolaterie du Tricentenaire ist eine Einrichtung, in der Menschen mit Beeinträchtigungen arbeiten. Unter Aufsicht von einem Maître Chocolatier (einem Schokoladenmeister) werden dort in der von Licht durchfluteten Schokoladenfabrik wöchentlich bis zu 500 Kilogramm Pralinen hergestellt. Auch Schokoladentafeln, Schokofrüchte und vieles mehr verlassen die Einrichtung.
Die Arbeitsaufgaben werden je nach Fähigkeiten und Wünschen der Mitarbeiter verteilt. Die Maschinen werden wenn benötigt angepasst – wie zum Beispiel bei Angelo. Er überzieht Orangen mit Schokolade und hatte Schwierigkeiten beim Halten der Tüte. Oder Serge, der Nüsse und Früchte sortiert und zur Produktionslinie wechseln kann, wenn er keine Lust mehr hat.
«Die Stimmung ist super, alle hier sind sehr nett», freut sich Salomé. Die junge Frau, deren Körper eine Impfung nicht vertragen hat, hofft auf einen Festvertrag in der Schokoladenfabrik, um selbstständig zu sein. «Ich stehe jeden Morgen früh auf, bringe meinen Sohn zur Kinderkrippe und komme dann mit dem Bus hier her», erklärt sie. «Wenn mein Vertrag unterschrieben wird, will ich umziehen, um näher bei meiner Arbeit zu sein». Salomé und ihre Kollegen profitieren ebenfalls von der Nähe der Therapeuten der Tagesstätte. Wenn diese nicht in den Werkstätten helfen, kümmern sie sich um Patienten von außerhalb.
«Alles im Sinne des Alltagslebens»
«Seien es Rehabilitation, Freizeitaktivitäten wie Kerzen ziehen, gemeinsame Mittagessen oder sich in den Fluren zurecht finden – alles birgt die Möglichkeit, mit Alltagsgesten zu arbeiten», erklärt ein Ergotherapeut. Und Guy, der Opfer eines Unfalls wurde sagt: «Dank der sportlichen Aktivitäten der Tagesstätte kann ich am Wochenende mit meinen Freunden Bowling spielen gehen, auch wenn ich nicht mehr sehr gut bin.»
Die Schokoladenfabrik kann Samstagnachmittag von 14 bis 18 Uhr im Rahmen des Tages der offenen Tür des Centre Jean Heinisch besichtigt werden. Auch andere Einrihctungen der Fondation du Tricentenaire werden ihre Türen öffnen – darunter auch die Tagestätte, die Therapien und Freizeitaktivitäten für mehr als 50 beeinträchtige Menschen organisiert.
(Séverine Goffin/L'essentiel)