Induktions-TechnologieDiese Straße lädt Elektroautos während des Fahrens auf
E-Autos aufzuladen ist oft zeitraubend und bisweilen mit Schwierigkeiten verbunden. Eine norwegische Firma will diesem Problem mit Straßen begegnen, die Autos während der Fahrt wieder aufladen.
Die Wende hin zu umweltfreundlichen Verkehrstechnologien ist mit Schwierigkeiten gepflastert: Viele Elektroautos haben unbefriedigende Reichweiten, und um sie an Stromtankstellen aufzuladen, muss bisweilen viel Zeit eingerechnet werden. Nebst teils mangelhafter Ladeleistung bzw. unterschiedlichen Standards können auch die Zahlungssysteme sowie der Mangel an Stromtankstellen dem Fortkommen im Weg stehen.
Diese Missstände will die norwegische Firma ENRX beseitigen, wie die Website Efahrer.de schreibt. Ihr Ansatz: Die Straße soll das Auto laden, während es über die Fahrbahn rollt. In Florida wird nun ein 1,6 Kilometer langer, vierspuriger Abschnitt der Route 516 bei Orlando für 13,6 Millionen Dollar entsprechend aufgerüstet, auf dem E-Autos mit einer respektablen Leistung von bis zu 200 Kilowatt «tanken» können. Bei herkömmlichen Schnellladern sind es bloss 150 kW.
Wäre ein E-Auto etwas für dich?
«Wenn sie den Akku während des Fahrens laden können, werden die Angst vor fehlender Reichweite und häufige Ladestopps der Vergangenheit angehören», sagt dazu Bjørn Eldar Petersen, CEO von ENRX. «Das dynamische Laden kann große Batteriekapazitäten überflüssig machen und es ermöglichen, Autos mit kleineren und leichteren Akkus auszurüsten.» Dies senke wiederum die Kosten und mache E-Autos für mehr Menschen erschwinglich. Zudem könnten auch LKW mit der Technik versehen werden.
Kontaktloses und sicheres Laden
Die «Next Generation Electric Roadway System» genannte Erfindung basiert auf dem Prinzip der Induktion, wie man es von Kochherden oder Handys her kennt. In die Fahrbahn integrierte Spulen geben über ein Magnetfeld Strom ab, der von darüberrollenden Fahrzeugen mit entsprechenden Empfänger-Modulen auch bei höheren Tempi sicher und rasch «aufgesogen» werden kann. Dabei soll sich die Technik mit verschiedenen Fahrzeug- und Akku-Modellen verwenden lassen. Das System ist laut ENRX wartungsfrei und soll mehrere Jahrzehnte Lebensdauer haben.
In Deutschland wurde laut dem Bericht das induktive Laden schon erfolgreich bei Bussen erprobt, die an ausgewählten Haltestellen über Ladepads kabellos Strom beziehen. Eine Teststrecke mit einem Kilometer Länge und einer geplanten Ladeleistung von 125 Kilowatt soll 2025 auch in Bayern in Betrieb gehen. Dabei sei die Universität Erlangen-Nürnberg federführend.