Porsche 911 GT3 RSDieser Kracher pulverisiert alle Rundenzeiten
Mit dem 911 GT3 hat Porsche die Messlatte bereits sehr hoch gelegt. Auf das neue Spitzenmodell GT3 RS dürfte dieses Niveau allerdings nur wenig Eindruck machen.
- von
- Mario Hommen
Dem im Frühling 2021 eingeführten 911 GT3 stellt Porsche nun die schärfere RS-Version zur Seite, zu Preisen ab rund 230.000 Euro. Der RS bedient sich konsequenter an aus dem Motorsport übernommener Technik als der GT3. Beide werden von einem Hochdrehzahl-Saugmotor angetrieben. Der Vierliter-Sechszylinder im RS bringt mit 386 kW/525 PS ein kleines Leistungsplus mit, das im Zusammenspiel mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe mit verkürzter Gesamtübersetzung die Sprintzeit um zwei Zehntelsekunden auf 3,2 Sekunden reduziert. Anders als der GT3, der einen Topspeed von 320 km/h aufweist, schafft es der RS mit maximal 296 km/h allerdings nicht in den Club 300.
Der RS soll dennoch das Potenzial für bessere Rundenzeiten bieten, denn Porsche hat ihm einige Aerodynamik-Leckerlis mit auf den Weg gegeben. Wo andere Elfer einen Kofferraum bieten, steckt im RS ein Kühler, der die sonst üblichen seitlichen Kühlelemente ersetzt. Der somit gewonnene Freiraum erlaubt wiederum die Integration aktiver Aerodynamik-Elemente in den Flanken. Unter anderem zeichnen den RS verstellbare Flügelelemente an der Front sowie ein zweigeteilter, gigantischer Heckflügel aus. Bei Tempo 200 verspricht Porsche über 400 Kilogramm Anpressdruck, womit der RS den GT3 um das Dreifache überflügelt.
Druck- und Zugstufe der Dämpfer verstellbar
Eine weitere Besonderheit des Aeropakets ist das Drag Reduction System (DRS), mit dem sich die Flügel auf Knopfdruck flach stellen lassen, was für weniger Luftwiderstand sorgt und damit auf gerader Strecke höheres Tempo erlaubt. Eine Vollbremsung bei hohem Tempo wird hingegen mit einer Airbrake-Funktion unterstützt, die für ein maximales Aufstellen der Flügelelemente sorgt. Sehr speziell sind auch die Tropfenprofile der Doppelquerlenker-Vorderachse, die für zusätzlichen Abtrieb am Fahrwerk sorgen.
Darüber hinaus wurde dem Fahrwerk im Vergleich zum GT3 das Nicken bei den Bremsvorgängen ausgetrieben und die Bremsanlage verstärkt. Außerdem lassen sich alternativ zum Normal- und Sport-Modus wählbaren Track-Modus auch Druck- und Zugstufe der Dämpfer an Vorder- und Hinterachse verstellen. Über Regler am Lenkrad kann der Fahrer die Hinterachs-Quersperre und das DRS regulieren.
Gezielte Leichtbaumaßnahmen sorgen schließlich für ein niedriges Gewicht. Dank vieler Bauteile aus CFK, dazu gehören Türen, Kotflügel oder Dach, soll der RS nur 1450 Kilogramm Leergewicht aufweisen, was wiederum hilft, die Rundenzeiten zu verbessern. Diese können künftige RS-Besitzer übrigens mit einem exklusiv ihnen vorbehaltenen Chronografen der Uhrmanufaktur von Porsche Design in Solothurn mit der Modellbezeichnung «911 GT3 RS» messen.