Autobahn-Blockade – Dieses Gerät bringt Belgiens Trucker auf die Palme

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Autobahn-BlockadeDieses Gerät bringt Belgiens Trucker auf die Palme

HABAY – Dutzende Lkw-Fahrer blockieren auch am Donnerstag die Autobahn E411 hinter Arlon. Die Folgen könnten sich auch in den Geschäften bemerkbar machen.

Alle Lastwagen, die durch Belgien fahren, müssen seit Anfang April ein neues Gerät (r.) in ihrem Fahrzeug anbringen.

Alle Lastwagen, die durch Belgien fahren, müssen seit Anfang April ein neues Gerät (r.) in ihrem Fahrzeug anbringen.

L'essentiel

Lastwagen, so weit das Auge reicht: Die belgische Autobahn E411 nahe Habay, etwa 20 Kilometer westlich von der Grenze zu Luxemburg, ist auch am Mittwoch ein Parkplatz. Seit mehr als 20 Stunden ist die wichtige Verkehrsachse blockiert. Die Lkw-Fahrer protestieren hier gegen die neue Kilometer-Steuer, die am 1. April in Belgien eingeführt wurde.

«Ich bin seit Dienstag hier», erklärt Visilii Frunza, der seine Ladung in Antwerpen abliefern soll. «Ich fahre auf eigene Kosten, ich verdiene nichts dabei, wenn ich hier stehe. Aber ich werde noch eine Weile hier bleiben. Die Spediteure verdienen immer weniger, die Transportpreise gehen nach unten, aber uns bürdet man zusätzliche Steuern auf», ärgert sich der Chauffeur. Er rechnet damit, dass die Kilometertaxe pro Monat und pro Lastwagen 1000 Euro zusätzlich kosten wird.

Engpässe in Geschäften drohen

Eric Goetstouwers sitzt ebenfalls seit Dienstagabend auf der Autobahn fest. Den Streik kann er allerdings nicht nachvollziehen. «Ich verstehe das nicht. Wir gewinnen hier nichts. Die Regierung wird die Steuer nicht abschaffen», klagt er. Der aus Flandern stammende Trucker rechnet durch die neue Steuer pro Lastwagen mit Zusatzkosten von 10.500 Euro pro Jahr. Sorgen macht ihm das noch keine. «All unsere Kunden sind bereit, die zusätzlichen Kosten zu bezahlen», erklärt er.

Neben den Lkw-Fahrer gingen auch mehrere Traktoren auf der E411 in Stellung. Die Bauern sind ebenfalls von der Kilometertaxe betroffen. Die Steuer wird auf Autobahnen und auch mehreren Nationalstraßen eingehoben. «Die Traktoren werden auch besteuert, das wird sicherlich die Preise beeinflussen. Wir werden noch mehr Geld beim Milchverkauf verlieren», erklärt einer der Teilnehmer der Protestaktion. Er hat die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, dass die Regierung in Brüssel ihre Pläne wieder zurücknimmt. «Die Bewegung greift bereits auf andere Branchen über. Die Lieferung von Kraftstoffen ist blockiert, in den Geschäften oder auch in Schnellrestaurants kommt es zu Engpässen», sagt er.

(Juliette Devaux/L'essentiel)

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