Zufall oder Kalkül?Dieses Panini-Bildchen ist das begehrteste
Panini stellt nach eigenen Angaben von jedem Spieler gleich viele Sticker her. Aber: Ein Spieler ist derzeit unter Sammlern besonders begehrt.

Ein Mitarbeiter von Panini kontrolliert die Druckbögen. Panini bestreitet, einzelne Spieler weniger zu drucken als andere.
Seit einigen Tagen hat das Panini-Fieber die Fans erfasst. Eifrig kaufen Groß und Klein die Sticker der Fußballstars der kommenden Fußball-WM. Auf Schulhöfen oder am Arbeitsplatz werden die Bilder getauscht – die größten Tauschbörsen finden jedoch online statt.
Vincent Kompany ist Abwehrchef bei Manchester City, spielt im Nationalteam für Belgien – und ist in Panini-Alben offenbar der große Abwesende. Auffällig: Auf Stickermanager.com ist der begehrteste Sticker.
Auch Sergio Ramos vom spanischen Nationalteam ist auffällig. Auf Stickermanager.com befindet er sich unter den fünf Spielern, die am häufigsten in den Sammlungen vorhanden sind.
Team Holland auffällig oft vorhanden
Natürlich seien Wappen von Ländern oder die großen Stars der Mannschaften am Ende einer Sammelperiode immer begehrt, sagt Hönicke. «Das liegt aber daran, dass die Sammler diese nicht tauschen wollen, weil sie zum Beispiel Länderwappen sonst noch verwenden wollen. Es gab interessanterweise in den vergangenen Jahren immer wieder Ausreißer nach oben. Auf beiden Seiten: Also Bilder, die besonders begehrt sind, und andere, die oft angeboten werden.»
Panini: «Das muss Zufall sein»
Panini stritt jedoch immer ab, dass man von einzelnen Stickern weniger herstelle als von anderen. Und man verfüge über einen ausgeklügelten Mischvorgang, der sicherstelle, dass in einer Box möglichst wenig doppelte Sticker vorkommen.
Ein Panini-Sprecher sagt: «Es kann vorkommen, dass es von einem Spieler weniger Sticker gibt – zum Beispiel, wenn es einen Produktionsfehler gegeben hat.» Dies betreffe aber eine so kleine Anzahl Sticker, dass es für den Sammler nicht feststellbar sei.
Für Vincent Kompany habe er aber keine Erklärung: «Ich habe in Modena nachgefragt, ob es einen Produktionsfehler gegeben hat.» Dies sei aber nicht der Fall gewesen. Es muss demzufolge Zufall sein.
Wer übrigens glaubt, dass das Sammeln von Panini-Bildchen eine rein männliche Angelegenheit sei, irrt. Ein Viertel der Nutzer sind weiblich.
(L'essentiel/num)