LuxemburgDiesjährige Oktave neigt sich dem Ende zu
LUXEMBURG – Am kommenden Sonntag endet die diesjährige Muttergottesoktave mit der Schlussprozession von der Kathedrale «Notre-Dame de Luxembourg». Die Oktave steht dieses Jahr unter dem Thema «Maria, Zeichen von Hoffnung und Trost».
- von
- Nora Riedel
Sie ist eines der bedeutendsten religösen Feste im Großherzogtum und wird seit dem 17. Jahrhundert, mit einigen Unterbrechungen, in der Hauptstadt feierlich geehrt: Die Muttergottesoktave. Jedes Jahr Pilgern zwischen dem dritten und fünften Wochenende nach Ostern Gläubige aus Luxemburg und der Grenzregion zur Ehren der Heiligen Jungfrau Maria in die hauptstädtische Kathedrale. Nach dem Besuch der Kathedrale steht für viele Pilger die Stärkung auf dem Oktavsmäertchen an.
Im engeren Sinne handelt es sich bei der Muttergottesoktave um eine Doppel-Oktave, da sie keine acht, sondern 15 Tage dauert. Dem war jedoch nicht immer so: Ihren Ursprung hat die Oktave im Jahr 1624, als der Jesuitenpater Jacques Brocquart eine aus Lindenholz geschnitzte Maria-Figur vor den Toren der Stadt platzierte. Nachdem er 1926 an der Pest erkrankte, schwor er, die geplante Marienkapelle zu vollenden, sollte er die Infektion überleben. Wieder gesund, pilgerte er barfuß zu Kapelle und gab der Statue den Namen «Trösterin der Betrübten».
Immer wieder spendete die Statue dem Volk Trost, sei es der erneute Pestausbruch in 1666, der Friedensbruch des Aachener Friedens in 1672 oder auch während des zweiten Weltkriegs. Anfänglich wurde die Statue während einer achttägigen Periode in der Jesuitenkirche geehrt und anschließend in einer Prozession wieder zur Kapelle auf dem Glacis gebracht. Mit der Zeit wurde die Oktave von Oktober in die Fastenzeit nach Ostern verlegt und zwei Mal um je eine halbe Woche verlängert, bis sie, wie heute üblich, vom dritten bis zum fünften Sonntag nach Ostern stattfindet.
Besuchst du die Oktave?
Seit dem 29. April findet die diesjährige Oktave mit dem Oktavsmäertchen auf der Place de la Constitution, am Fuße der Gëlle Fra, statt. Am Sonntag wird die Marienstatue, die 2008 restauriert und währen der Oktave ein feierliches Gewand trägt, in einer Abschlusszeremonie durch die Straßen der Hauptstadt getragen. Bereits um 6.15 Uhr startet die erste Messe für die Pilger. Um 15 Uhr beginnt die Schlussprozession an der Kathedrale «Notre-Dame de Luxembourg» mit anschließender Schlussandacht. Noch bis zum Sonntag lädt der Mäertchen zu Gromperekichelcher und Souvenirs ein.