NSA-Affäre – Dilma will nicht mehr nach Washington reisen

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NSA-AffäreDilma will nicht mehr nach Washington reisen

Aus Verärgerung über die NSA-Spitzelaffäre hat die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff ihren Staatsbesuch in den USA verschoben.

Ein Bild aus besseren Zeiten: Hier trübte noch kein Wölkchen das US-brasilianische Verhältnis. Die beiden Staatsoberhäupter Barack Obama und Dilma Rousseff im März 2011.

Ein Bild aus besseren Zeiten: Hier trübte noch kein Wölkchen das US-brasilianische Verhältnis. Die beiden Staatsoberhäupter Barack Obama und Dilma Rousseff im März 2011.

Die NSA-Affäre belastet das Verhältnis zwischen den USA und Brasilien immer stärker. Die Regierungen beider Länder verschoben am Dienstag den geplanten Besuch der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff bei US-Präsident Barack Obama auf unbestimmte Zeit.

Die ursprünglich für Oktober geplanten Konsultationen würden verschoben, damit die Vorwürfe gegen den US-Geheimdienst angemessen untersucht werden könnten, erklärte die Regierung in Brasilia.

Im Zuge der Enthüllungen des früheren US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden war ans Licht gekommen, dass der US-Geheimdienst auch Rousseff persönlich bespitzelt haben soll. Ein Besuch zum geplanten Zeitpunkt sei angesichts der Umstände nicht passend, erklärte die Regierung weiter.

USA bemühen sich vergeblich um geglättete Wogen

Die US-Regierung bemüht sich seit Wochen, die Wogen zu glätten. Obamas nationale Sicherheitsberaterin Susan Rice hatte sich mehrfach mit dem brasilianischen Aussenminister Luiz Alberto Figueiredo in Washington getroffen.

Bereits am G20-Gipfel Anfang September hatte Rousseff Obama persönlich aufgefordert, alle Details über die NSA-Aktivitäten in Brasilien offenzulegen. Laut Berichten soll sich die NSA auch in das Computer-System des brasilianischen Ölkonzerns Petrobas eingehackt haben.

(L'essentiel Online/sda)

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