E-Commerce-StrategieDior verkauft 3800 Euro teure Tasche bei WeChat
Als erster Anbieter von Luxusartikeln verkauft Dior eine teure Henkeltasche in China ausschließlich über die Social-Media-Plattform WeChat.

Luxusgüter kauft man für gewöhnlich in Shops mit edlem Interieur. Das Klischee: Präsentiert werden die Uhren oder Taschen von topgestylten Beraterinnen, für die Kundinnen gibts ein Glas Champagner, für die Gatten Espresso – und im Notfall auch mal ein Bier. Einen neuen Weg schlägt das französische Luxuslabel Christian Dior in China ein. Die Sonderkollektion der Lady-Dior-Tasche wurde im Reich der Mitte ausschließlich über das populäre soziale Netzwerk WeChat verkauft, wie Chinadaily berichtet.
Der Dior-Shop auf WeChat startete Anfang August. Lanciert wurde der Verkauf der Sonderedition «Lady Dior Small China Valentine» für das chinesische Fest Qixi. Das Fest der Liebenden ist das Pendant zum westlichen Valentinstag und fiel in diesem Jahr auf den 9. August. Der Verkauf der rosa Lederhandtasche begann mitten in der Nacht, doch die Auflage war bereits nach wenigen Stunden ausverkauft. Und das, obwohl die Tasche 28.000 Yuan kostet, was umgerechnet rund 3800 Euro entspricht.
WeChat ist viel mehr als Whatsapp
«Seit Luxusmarken ihre Zielkunden über Big-Data-Lösungen von WeChat finden können, ist es für die Hersteller einfacher zu werben und Produkte direkt über WeChat zu finden», zitiert Chinadaily den E-Commerce-Berater Lu Zhenwang. Das populäre Netzwerk ist die meist genutzte App im Land und hat 650 Millionen aktive Nutzer. WeChat ist aber viel mehr als die chinesische Form von Whatsapp, denn das Portal eignet sich zum Shoppen, Reisen buchen, für Geldtransfers oder selbst zum Bezahlen der Stromrechnung.
Laut Lu Zhenwang handeln viele Luxusmarken unter Druck und versuchen über Onlinehandel neue Märkte zu erschließen. Andere Luxusmarken wie Cartier oder Montblanc haben ihre E-Commerce-Aktivitäten längst gestartet und verkaufen die Produkte auch über WeChat. Bei Dior liefen die Geschäfte zuletzt schleppend: Im ersten Halbjahr 2016 ging der Gewinn des Luxusgüterherstellers aus Frankreich um 30 Prozent auf 74 Millionen Euro zurück. (sas)
(L'essentiel)