Wundertrunk – Drei bis vier Tassen Kaffee pro Tag sind gesund

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WundertrunkDrei bis vier Tassen Kaffee pro Tag sind gesund

Ist Kaffee gesund oder nicht? Darüber wird seit vielen Jahren heiß diskutiert. Englische Forscher meinen nun: Die Dosis macht das Gift – oder das Heilmittel.

Drei Tassen am Tag: So viel Kaffee trinken Erwachsene durchschnittlich. Laut Forschern der Universitäten Southampton und Edinburgh übertreiben sie es damit nicht, sondern tuen ihrer Gesundheit sogar Gutes.

Wie das Team um Robin Poole im «British Medical Journal» berichtet, wirkt sich moderater Kaffeegenuss eher positiv als negativ auf den menschlichen Organismus aus.

Viele positive Auswirkungen

Die Auswertung von 200 weltweiten Studien zu den Auswirkungen des flüssigen Wachmachers zeigte, dass Menschen, die drei bis vier Tassen pro Tag trinken, nicht nur ein geringeres Risiko für Herzkrankheiten, sondern auch ein niedrigeres Sterberisiko haben als Menschen, die keinen Kaffee trinken.

Doch das sind nicht die einzigen positiven Effekte: So scheint Kaffee auch das Risiko für Prostata-, Haut- und Leberkrebs zu senken. Außerdem ist die Gefahr, an Diabetes Typ 2 (siehe Box), Gallensteinen, Gicht und Leberzirrhose zu erkranken, reduziert. Auch Parkinson, Depression oder Demenz treten bei moderaten Kaffeetrinkern seltener auf.

Weitere wichtige Erkenntnis der Übersichtsstudie: Wer mehr trinkt, schadet sich nicht. Lediglich die positiven Effekte sind weniger stark ausgeprägt.

Genuss-, aber kein Heilmittel

Trotzdem sollte man nicht aus gesundheitlichen Gründen zu dem Bohnengetränk greifen, schreibt Epidemiologe Eliseo Guallar von der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health in einem Kommentar zur Studie: «Obwohl wir uns sicher sein können, dass Kaffeekonsum im Allgemeinen sicher ist, sollten Menschen nicht aus gesundheitlichen Gründen zu diesem Genussmittel greifen.» Der Grund: Es gebe «erhebliche Unsicherheit» hinsichtlich hohen Kaffeegenusses.

Die Empfehlung, täglich nicht mehr als drei bis vier Tassen Kaffee zu trinken, gilt übrigens nicht für werdende Mütter, so die Forscher: Während der Schwangerschaft könne sich Kaffeegenuss negativ auswirken und möglicherweise die Gefahr von Knochenbrüchen minimal erhöhen.

(L'essentiel/fee)

Diabetes Typ 1 und Typ 2

Der Diabetes vom Typ 1 trifft in der Regel junge Menschen. Bei dieser Form der Erkrankung werden die sogenannten Beta-Zellen, die in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) das Insulin produzieren, zerstört. Aus diesem Grund müssen sich diese Patienten das Insulin regelmäßig selbst in Form von Spritzen zuführen, um einem erhöhten Blutzuckerspiegel entgegenzuwirken.

Anders ist das beim Diabetes des Typs 2, von dem etwa 90 Prozent aller Zuckerkranken betroffen sind. Durch eine längerfristige, überhöhte Energiezufuhr und andere, noch unbekannte Faktoren entsteht bei einigen Organen eine Insulin-Resistenz. Diesen Effekt versucht die Bauchspeicheldrüse auszugleichen, indem sie noch mehr Insulin produziert – eine Belastung, der die Bauchspeicheldrüse nicht ewig standhält: Es kommt zu einer stark reduzierten Insulin-Ausschüttung, der Blutzuckerwert steigt. Diese Form des Diabetes ist auch als Altersdiabetes bekannt. Heute erkranken daran vor allem Übergewichtige – vereinzelt trifft es sogar Kinder.

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