Lyme-Borreliose – Dreifach-Mami ist nach Zeckenbiss völlig entstellt

Publiziert

Lyme-BorrelioseDreifach-Mami ist nach Zeckenbiss völlig entstellt

Der Biss einer Zecke im Garten endete für eine Mutter aus Wales in der Notaufnahme. Auch drei Jahre danach leidet sie noch an den Folgen.

Im Juni 2015 werkelte Rachel Foulkes-Davies aus dem walisischen Denbighshire ihrem Garten, als sie plötzlich am Hals von einer Zecke gebissen wurde. Schon nach wenigen Minuten schwoll die Stelle rot an und begann fürchterlich zu jucken.

Doch die Auswirkungen des Zeckenbisses wurden mit der Zeit immer schlimmer. Nach einigen Stunden schwoll das Gesicht der dreifachen Mutter so stark an, dass sie kaum mehr etwas sehen konnte. Kurz darauf konnte sie ihr linkes Auge gar nicht mehr schließen.

Vier Tage nach dem Biss war die linke Seite ihres Gesichts vollständig gelähmt und Foulkes-Davies konnte ihren Mund nicht mehr richtig öffnen.

Ärzte ohne Ahnung

Und ihr Zustand verschlechterte sich weiter. Schließlich suchte sie ein Krankenhaus auf. Doch auch dort konnte ihr niemand helfen. Die ratlosen Mediziner diagnostizierten eine Gesichtslähmung –Ursache: unbekannt. Danach schickten sie ihre Patientin wieder nach Hause.

«Ich konnte zwei Jahre überhaupt nicht mehr sprechen. Ich lebte nur von Suppen und Eintöpfen und musste sie durch einen Strohhalm essen. Das Gleiche galt für heiße Getränke», so Foulkes-Davies gegenüber der BBC.

Diagnose: Lyme-Borreliose

Weil sie mit der Diagnose der Ärzte nicht zufrieden war und sich ihr Zustand auch nicht verbesserte, machte sie eine private Untersuchung. Dort wurde ihr schließlich eine Lyme-Borreliose attestiert, eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien ausgelöst wird (siehe Box).

«Wenn ich diese Diagnose früher bekommen hätte, hätte ich vielleicht nicht diese Qualen erdulden müssen», sagt Foulkes-Davies. Da sie nach dem Biss mit der Erziehung ihrer drei Kinder so überfordert war, musste sie sogar ihren Job aufgeben.

Sehprobleme, Gehirnnebel und ständiger Schmerz

Auch drei Jahre nach dem Biss hat die 43-Jährige noch immer mit den Folgen des Bisses zu kämpfen: «Ich bin immer müde und habe überhaupt keine Kraft, einfache Dinge zu erledigen.»

Früher war das noch anders. «Vorher war ich sehr gesund. Jetzt leide ich an verschwommener Sicht, Gehirnnebel und ständigen Kopfschmerzen. Beim Fernsehen muss ich sogar eine Brille tragen, weil die Helligkeit meine Sicht verwischt», erklärt sie.

Von dem Krankenhaus, in dem Foulkes-Davies falsch diagnostiziert wurde, gibt es keine offizielle Stellungnahme.

(L'essentiel/fee)

Lyme-Borreliose

Die auch Lyme-Krankheit genannte Infektion wird durch das Bakterium Borrelia burgdorferi oder andere Borrelien ausgelöst, die in der Regel von Zecken übertragen werden. Die Erkrankung kann verschiedene Organe betreffen, speziell die Haut, das Nervensystem und die Gelenke. Die Lyme-Borreliose kommt sowohl beim Menschen als auch bei verschiedenen Säugetieren und Vögeln vor.

Deine Meinung