Frustrierte Jäger – «Dutzende Störche werden abgeknallt und entsorgt»

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Frustrierte Jäger«Dutzende Störche werden abgeknallt und entsorgt»

Jungstörche ziehen im Herbst in den Süden. Bei ihrer Zwischenlandung in Malta wartet auf viele der Tod. Grund sollen frustrierte Jäger sein.

Schon fast eine traurige Tradition: In den letzten Monaten kam es auf Malta immer wieder zur massenhaften Schießung von Störchen. Dutzende Tiere sollen dabei schon ihr Leben gelassen haben. Die Störche fliegen auf ihrer Reise in den Süden über das Mittelmeer und machen nach dem anstrengenden Flug Rast auf der Insel. Dort werden sie dann von Jägern geschossen.

Auslöser für die Tötung der Tiere sei laut Reto Zingg, Geschäftsleiter des Schweizer Vereins Rheintaler Storch wohl, ein EU-Entscheid vom Juni dieses Jahres. In dem wurde der Vogelfang auf Malta nun endgültig verboten. Dies könne Frust bei den Jägern ausgelöst haben, sodass sie aus Protest auf Störche schießen würden.

Fleisch kann nicht verwertet werden

Dabei gehe es wohl einzig, um die Lust am Schießen, denn Storchenfleisch kann nicht verzehrt werden, da es sehr zäh ist. «Die Vögel werden erst barbarisch abgeknallt und dann einfach entsorgt», sagt Zingg verärgert.

Da Österreich im zweiten Halbjahr 2018 den EU-Ratsvorsitz innehat, hofft der Verein nun auf Unterstützung: «Wir wünschen uns, dass das Schreiben erhört wird und sich dementsprechend der politische Druck erhöhen wird», so der Geschäftsleiter.

(L'essentiel/juu)

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