Debatte in LuxemburgE-Zigarette schlimmer als der Glimmstängel?
LUXEMBURG - E-Zigaretten sollen wie normale Zigaretten in Bars und Clubs verboten werden. Das Gesetz könnte im Laufe des Jahres geändert werden.

Das luxemburgische Gesundheitsministerium will sich bei seiner Entscheidung über die E-Zigarette an einer EU-Richtlinie orientieren. Foto: Thalia Engel/dpa
Als der Tabak zum 1. Januar 2014 in Bars und Clubs verboten wurde, sollte es der E-Zigarette eigentlich bald genauso ergehen. Ein Verbot war für das Jahresende vorgesehen. Diese Zeit dient dem Gesundheitsministerium zum Findungsprozeß, der aber noch nicht abgeschlossen ist.
«Der Plan, elektronische Zigaretten mit herkömmlichen Zigaretten gleichzusetzen verlangt genaue Überlegungen», teilte Gesundheitsministerin Lydia Mutsch in einer parlamentarischen Antwort am Dienstag mit. Aber selbst wenn das Ministerium entschlossen scheint, ist die Zukunft der E-Zigarette damit noch nicht entschieden. «Die Entscheidung wird abgewogen mit zuverlässigen Daten aus wissenschaftlichen Studien zum genauen Schädlichkeitsgrad», so die Ministerin weiter. In elektrischen Zigaretten wird eine Nikotinlösung verdampft und inhaliert. Anders als in herkömmlichen Zigaretten wird kein Tabak verbrannt.
Bis zu 15 Mal schädlicher als Tabak?
Vor Kurzem hatten amerikanische Forscher herausgefunden, dass der erhitzte nikotinhaltige Dampf der E-Zigarette eine Substanz bilden kann, welche - tief inhaliert - die eleketronischen Glimmstängel fünf bis 15 Mal krebserregender als Tabak macht.
Das luxemburgische Gesundheitsministerium will bei seiner Entschlussfindung von einer EU-Richtlinie über Tabakerzeugnisse profitieren. Die Richtlinie wird derzeit vorbereitet und soll am 20. Mai 2016 in nationales Recht überführt will. «Die Regierung wird diese Frage im Laufe des Jahres entscheiden, um die Umsetzung der EU-Richtlinie zu gewährleisten», erläutert Lydia Mutsch.
(Fatima Rougi/L'essentiel)