Tod von Weylandt – «Ein guter Freund und toller Teamkollege»

Publiziert

Tod von Weylandt«Ein guter Freund und toller Teamkollege»

LUXEMBURG - Nach dem tödlichen Sturz des Leopard-Trek-Fahrers Wouter Weylandt am Montag sprechen die Brüder Schleck ihr Beileid auf Twitter aus.

«Wir stehen alle unter Schock, es ist ein Tag der Tränen nach dem tödlichen Sturz von Woyter. Ruhe in Frieden, mein Freund, unser Freund», schreibt der Luxemburger Radprofi Andy Schleck über das Drama beim Giro d’Italia am Dienstag auf Twitter. «Ich finde keine passenden Worte, um unsere Gefühle zu beschreiben. Wir haben einen guten Freund und tollen Teamkollegen verloren. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie und Freunden», schrieb Andy Schleck etwas früher.

Auch sein Bruder Frank Schleck hinterlässt eine kleine Botschaft auf Twitter: «Trost im Schreiben. Ruhe in Frieden, Wouter Weylandt.»

Teamkollege Fabian Cancellara kann die Nachricht kaum fassen: «Mir fehlen die Worte», sagte er der Schweizer Internetseite 20 Minuten Online. «Was passiert ist, ist eine ganz traurige Nachricht für mich.»

Leopard-Trek setzt Rennen fort

Die Mannschaft Leopard-Trek hat am Dienstagmorgen beschlossen, das Radrennen bei der vierten Etappe des Giro d'Italia fortzusetzen. «Wir werden aus Respekt gegenüber der Familie Weylandt und um unsere Trauer mit der Radsportwelt zu teilen weiterfahren», erklärte Teammanager Brian Nygaard auf «cycling news». «Das Team war völlig niedergeschlagen. Falls einer nicht weiterfahren kann, akzeptieren wir dies.»

Vor der vierten Etappe von Genova Quarto dei Mille nach Livorno wird eine Schweigeminute abgehalten. Es ist im Weiteren davon auszugehen, dass das Feld gemeinsam und ohne jegliche Angriffsversuche das Teilstück absolviert. Das Ziel dürfte das Team von Leopard-Trek gemeinsam an der Spitze des Feldes überqueren. Die Direktion der Rennfahrt hatte am Montagbend angekündigt, sie überlasse es den Fahrern, wie sie die vierte Etappe gestalten.

Sturz gut 20 Kilometer vor dem Ziel

Leopard-Trek-Fahrer Wouter Weylandt war gut 20 Kilometer vor dem Ziel der dritten Etappe der Italienrundfahrt schwer gestürzt. Der Belgier war mit der Pedale an einem Felsmassiv am Straßenrand hängen geblieben, verlor das Gleichgewicht und stürzte über gut 20 Meter auf das Gesicht. Der 26-Jährige blieb blutüberströmt, regungs- und bewusstlos auf dem Asphalt liegen.

Der Rettungshubschrauber konnte erst mit Verspätung in das unwegsame und bergige Gelände vordringen. Der Arzt des Giro, Giovani Tredici, bestätigte den Tod: «Wouter Weylandt war schon bewusstlos, als wir eintrafen. Wir haben 40 Minuten lang versucht, ihn zu reanimieren. Aber es war nichts mehr zu machen», hieß es in einem Statement von Tredici. «Er hatte einen Schädelbasisbruch und schwere Gesichtsverletzungen.»

MC/L'essentiel Online/20min.ch

SMS von Weylandt nach Giro-Start: «Kurs gefährlich»

Der ums Leben gekommene belgische Radprofi Wouter Weylandt hatte seit dem Giro-Start angeblich Angst um seine Gesundheit. Nach dem Auftakt der Italien-Rundfahrt habe er seinem Manager Jef van den Bosch eine SMS geschickt, berichtet die Nachrichtenagentur dpa am Dienstagmorgen.

Das Rennen sei sehr gefährlich, es werde nervös gefahren. «Das bereitet mir Sorgen», schrieb Weylandt nach Aussagen seines Managers, der am Dienstag vom Onlinedienst der belgischen Tageszeitung «Het Laatste Nieuws» zitiert wurde.

Weylandt senior musste am Dienstag seinen Sohn identifizieren. Der Vater war am Abend mit Weylandts Frau Anne Sophie, die im September ein Kind erwartet, in Italien eingetroffen. (dpa)

Deine Meinung