Inschrift am TourmaletEin Luxemburger erfand die Qual durch die Pyrenäen
LUXEMBURG/FRANKREICH – Auf dem Col du Tourmalet wurde am Donnerstag eine Gedenktafel für den Luxemburger Alphonse Steinès enthüllt. Er gilt als Erfinder der Pyrenäen-Etappen.

Wer mit dem Fahrrad auf den legendären Berg Tourmalet im Südwesten von Frankreich strampelt, kann die Tafel künftig nicht übersehen: Am Donnerstagabend wurde auf der Passhöhe eine Inschrift enthüllt, um den Beitrag Luxemburgs in der Geschichte der Tour de France zu würdigen.
Die erste Tour de France im Jahr 1903 geht auf eine Idee der Zeitung L'Auto, Vorgänger von L'Équipe, zurück. Doch erst einige Jahre später sollte ausgerechnet ein Luxemburger der Frankreich-Rundfahrt zum Durchbruch verhelfen. Alphonse Steinès aus dem Moseldorf Ahn, ein guter Freund von L'Auto-Geschäftsführer Henri Desgrange schlug vor, die Tour durch die Pyrenäen fahren zu lassen. Am 21. Juli 1910 mühte sich das Peloton erstmals über die vier Berge Aubisque, Tourmalet, Aspin und Peyresourde. Eine wahre Tortur!
Die Gedenktafel ruft Steinès' wertvollen Beitrag in der Geschichte der Radrundfahrt jetzt noch einmal in Erinnerung. Denn ohne die Bergetappen in den Pyrenäen wäre der Mythos Tour de France heute vielleicht gar keiner. Tatsächlich hat Luxemburg eine enge Verbindung zur Tour: Vor genau 60 Jahren krönte sich der Luxemburger Charly Gaul zum Sieger der 45. Ausgabe der «Großen Schleife», 1927 und 1928 gewann Nicolas Frantz aus Mamer gleich zwei Mal hintereinander den begehrten Titel.
(L'essentiel)