Francis Kurkdjian«Ein Parfum für Deneuve machte mir Angst»
Er gilt als Superstar der jungen Parfumeur-Generation: Francis Kurkdjian über geplatzte Träume, Schauspielerin Catherine Deneuve und das perfekte Ende seiner Karriere.

Herr Kurkdjian, was ist für Sie ein Parfum? Einfach ein Duft – oder mehr?
Ein Parfum ist eine Geschichte. Wie sie in einem Buch oder Film erzählt wird.
Sind es Geschichten aus Ihrem Leben?
Ja. Der Ausgangspunkt ist immer eine persönliche Geschichte, die oft im Zusammenhang mit meiner Familie steht. Die Geschichte meiner Familie ist eng mit der Mode verbunden.
Als Teenager träumten Sie davon, Modedesigner zu werden und besuchten mit nur 15 Jahren eine Modeschule in Paris.
Mein Großvater war Herrenschneider und hatte ein Geschäft in Paris. Ich verbrachte viel Zeit bei meinen Großeltern und wuchs sozusagen mit der Mode auf. Dieses Handwerk habe ich immer sehr bewundert. An der Modeschule stellte sich jedoch bald heraus, dass ich kein guter Zeichner war. Also gab ich den Traum auf.
Dann entschieden Sie sich, Frauen mit Düften einzukleiden.
Ja. Ein Parfum ist etwas sehr Persönliches, fast Intimes. Liebt man ein Parfum, ist es genauso unerlässlich wie die Kleidung. Ich parfümierte mich schon als Jugendlicher. Ging ich mal unparfümiert aus dem Haus, kehrte ich kurz darauf wieder zurück, um mich zu parfümieren. Parfums wecken in mir Emotionen aus meiner Kindheit.
Dior, Versace, Gaultier, Armani und Elie Saab haben Sie mit der Kreation von Parfums beauftragt. Warum vertrauen Ihnen die Modeschöpfer?
2009 haben Sie Ihr eigenes Parfumhaus gegründet. Warum?
Sie kreieren sowohl Parfums für Luxuslabels als auch für Ihr eigenes Parfumhaus. Sind die Erwartungen bei Ihren eigenen Düften nicht viel größer?
An welchen Ihrer Parfums hängen Sie besonders?
Welche Geschichte steckt hinter «Cologne Pour le Soir»?
Für eine exklusive Kundschaft bieten Sie auch Parfums nach Mass an. Wie war es, für eine Film-Ikone wie Catherine Deneuve ein Parfum zu kreieren?
Was möchten Sie als Parfumeur noch erreichen?
Ich mag kreative Herausforderungen. Ich suche nach dem perfekten Parfum, mit dem ich meine Karriere beenden werde.
(L'essentiel Online/Yolanda Di Mambro)