Hautkrebs mit 21 – Ein Schock-Selfie als Warnung

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Hautkrebs mit 21Ein Schock-Selfie als Warnung

Das Gesicht von Tawny Willoughby ist knallrot, voller Blasen und Pusteln. Die junge Frau hat Hautkrebs. Mit einem Selfie will sie andere für die Gefahren sensibilisieren.

Die 27-jährige Amerikanerin Tawny Willoughby postet auf Facebook kein schönes Bild von sich. Ihr Gesicht ist mit blutigen Pusteln und Blasen übersät. Diese Aktion verfolgt ein einziges Ziel: Willoughby will auf die Gefahren aufmerksam machen, die von Solarien und auch dem Sonnen ausgehen.

«Falls jemand eine kleine Motivation braucht, sich nicht auf eine Sonnenbank zu legen, hier, bitteschön!», schreibt Willoughby zu dem Bild. Willoughby ist mit 21 Jahren an Hautkrebs erkrankt. Als Teenager legte sie sich vier- bis fünfmal die Woche unter die künstlichen Strahlen. Das Resultat: sechs Karzinome.

Seither sei sie in Behandlung, erzählt die junge Mutter dem Sender CNN. Die Produkte, die ihr Hautarzt ihr verschrieben hat, um die kranken Zellen zu entfernen, verursachen die Verletzungen, wie sie auf dem Bild zu sehen sind.

Aufruf ist ein Riesenerfolg

Die 26-Jährige will mit diesem Selfie dazu aufrufen, ihre Fehler nicht nachzuahmen. «Benutzt Sonnecreme und holt euch die Bräune aus der Tube, denn ihr habt nur eine Haut. Passt gut auf sie auf!»

Ihre Botschaft ist im Netz angekommen. Das Bild wurde mittlerweile 70.000-mal geteilt und Willoughby erhält viel positives Feedback: «Viele haben gesagt, dass sie nicht mehr auf die Sonnenbank gehen werden», freut sie sich.

Solarien: alles andere als harmlos

Lange hatte man Solarien für harmlos gehalten. Denn das UV-A-Licht, das aus den Leuchtröhren kommt, sorgt für die Herstellung des Farbstoffs Melanin. Dieses galt bislang als natürlicher Schutz vor Hautkrebs. Eine Studie des Dermatologen Douglas Brash von der Yale University zeigt jedoch, dass auch Melanin ein Faktor bei Hautkrebs sein kann.

Eine Studie der Universität Manchester zeigt zudem, dass Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor keine Garantie für gefahrloses Sonnenbaden sind. Der Oberarzt Dermatologie des Universitätskrankenhauses Basel, Andreas Arnold, erklärt, wie man sich vor Hautkrebs schützt. «Die Sonnencreme ist kein Freipass, sich stundenlang in die pralle Sonne zu legen. Es ist für die Haut immer noch besser, sich zu bedecken oder sich im Schatten aufzuhalten. Gut vorstellbar, dass Sonnencreme eine falsche Sicherheit verleiht und manche zum übertriebenen Sonnenbad verleitet.»(L'essentiel/kle)

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