3D-RekonstruktionEin Stück syrische Geschichte in Luxemburg
LUXEMBURG – Vier Jahre nach der Zerstörung durch den IS, macht eine Nachbildung des Triumphbogens von Palmyra Halt in der Hauptstadt.

Die 3D-Rekonstruktion des Triumphbogens war auch schon auf der anderen Seite des Atlantiks.
Luxemburg-Stadt feiert den 25. Jahrestag der Aufnahme in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes «Alte Viertel und Festungen». Der 17. Dezember wird daher der Startschuss für ein ganzes Jahr entsprechender Veranstaltungen, das von Anfang an durch eine Hommage an ein anderes großes Weltkulturerbe geprägt ist, das durch den Krieg im syrischen Palmyra zerstört wurde. Bis 2015 vernichtete der islamische Staat einen Großteil der in Palmyra errichteten archäologischen Bauwerke, darunter auch den zwanzig Meter hohen Triumphbogen, der im dritten Jahrhundert von Septimus Severus erbaut wurde.
Die Zerstörung von Palmyra hat die Welt bewegt, und sehr schnell wurde vom Institut für digitale Archäologie in Großbritannien die Idee für ein groß angelegtes Rekonstruktionsprojekt geboren. Daraus ist eine einzigartige 3D-Skulptur geworden, die nun bereits seit mehreren Monaten durch die wichtigsten Städte der Welt tourt. Nach New York, London, Washington, Dubai, Florenz, Arone, Genf und Bern landet das Kunstwerk am 17. Dezember auf dem Platz vor der Abtei Neumünster in Luxemburg und bleibt dort bis zum 29. Februar 2020 stehen.

«Bahnbrechende 3D-Skulptur-Technologie»
Die Initiative zu dem Abstecher nach Luxemburg wurde vom Kulturministerium und der Luxemburger Kommission für die Zusammenarbeit mit der UNESCO ergriffen. «Ziel war es, eine Botschaft des Friedens und der Hoffnung zu vermitteln», erklärt Luc Schadeck vom Kulturministerium. Neben der Hommage an das syrische Bauwerk können die Luxemburger auch «die bahnbrechende 3D-Skulpturtechnologie bewundern, die in der Lage ist, computergestützte Objekte aus massivem Stein präzise wiederzugeben».
Es geht auch darum, «die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung zu lenken, die dem Schutz und der Erhaltung der Geschichte und des Erbes bedrohter Völker in der ganzen Welt zukommt», ergänzt Luc Schadeck.
(Nicolas Chauty/L'essentiel)