Kates Hochzeitsrobe«Ein Traum von einem Couture-Kleid»
Wie lang war die Schleppe? Welche Stoffe verwendete Desginerin Sarah Burton? Alle Details zum bestgehütetsten Geheimnis der Hochzeit: Kates Brautkleid.

Für Designerin Sarah Burton war die Gestaltung des Hochzeitskleides für Prinz Williams Braut Kate die «Erfahrung ihres Lebens». «Es war eine solch unglaubliche Ehre, gefragt zu werden, und ich bin so stolz auf das, was das Team von Alexander McQueen geschaffen hat», sagte Burton am Freitag. Sie freue sich vor allem, dass das Kleid die britische Handwerkskunst repräsentiere. Das sei ein Anliegen von McQueen gewesen, dem Gründer des Labels, der sich 2010 im Alter von 40 Jahren das Leben genommen hatte.
Ihr Team und Kate hätten unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen gearbeitet. «Das Kleid war nur ein Teil eines spektakulären Tages», sagte Burton weiter. Deshalb sei es «unpassend», mehr dazu zu sagen. Beim Entwurf des cremeweißen Kleides folgten Kate und Burton der Linie, die die Braut für einen Großteil der Feierlichkeiten vorgegeben hatte: Sie verbanden Tradition mit Moderne und legten viel Wert auf Symbolik und die Verwendung britischer Handwerkskunst.
Blickfang war Spitzenoberteil
Blickfang des Hochzeitskleides war vor allem das transparente Spitzenoberteil, das Schultern und Arme bedeckte. Darüber zogen sich Blumenranken, die die vier Teile Großbritanniens symbolisierten: englische Rose, schottische Distel, walisische Osterglocken, irisches Kleeblatt.
Das Mieder und der Rock des Kleides wurden aus elfenbeinfarbener und weißer Gaze gefertigt und sollten an eine sich öffnende Blüte erinnern. Die Schleppe maß 2,70 Meter - sie war damit fast fünf Meter kürzer als die Schleppe Dianas, der verstorbenen Mutter Williams. Sämtliche Stoffe stammen nach Angaben des Palastes von britischen Firmen und seien von Burton mit großem Bedacht ausgewählt worden.
Eng geschnittene Taille
Die Gestaltung der Taille erinnerte an die viktorianische Korsett-Tradition, eines der Markenzeichen von Alexander McQueen: An die eng geschnittene Taille werden Hüftpolster angesetzt, die dem Rock eine schwingende Form geben.
Der Spitzenbesatz war in aufwendiger Handarbeit von der «Royal School of Needlework» gefertigt worden, die sich für die Bewahrung alter Handarbeitstechniken einsetzt. Die dabei verwendete Technik stammt aus den 1820er Jahren und wurde in Irland entwickelt.
Karl Lagerfeld ist hin und weg
Auch der Schleier wurde in der «Royal School of Needlework» gefertigt und mit handgestickten Blumen dekoriert. Das Diadem war eine Leihgabe von Williams Großmutter Queen Elizabeth II.. Das Cartier -Stück aus dem Jahr 1936 war ein Geschenk des Vaters der Queen, des späteren Königs George VI., an seine Frau gewesen. Elizabeth hatte den Kopfschmuck zu ihrem 18. Geburtstag bekommen. Kates Ohrringe waren ein Geschenk ihrer Eltern und zeigten Eichenblätter.
Karl Lagerfeld beschrieb das Outfit von Kate als elegant und chic. «Es ist sehr hübsch, relativ klassisch, aber das passt in dieser Umgebung.» Der Entwurf erinnere ihn ein wenig an die 50er Jahre der Marilyn Monroe oder das Brautkleid von Queen Elizabeth II. «Die Spitze ist schön, vor allem der bestickte Schleier. Dazu das nicht zu hoch gesetzte Diadem ohne einen großen Haarknoten. Das ist bezaubernd», kommentierte der Chefdesigner des Modehauses Chanel.
«Ich finde sie wunderschön»
Für Modedesignerin Anna von Griesheim ist das Brautkleid von Herzogin Catherine ein Volltreffer. «Ich bin hingerissen», sagte von Griesheim am Freitag. «Ich finde sie wunderschön.» Sie freue sich, dass das Kleid von Sarah Burton vom britischen Modelabel Alexander McQueen stamme. Es sei «ein Traum von einem Couture-Kleid».
Die Kreation habe nichts mit Dianas Kleid gemein. Sie sei elegant, authentisch, zurückgenommen und ikonisch - an Catherines Hochzeitsstil würden sich künftig auch viele junge Frauen orientieren. «Man sieht ihre tolle Figur, aber nicht aufdringlich. Sie hat es 100 Prozent richtig gemacht.» Die Farbe der Robe? «Das ist Champagner.» Das Kleid sei aus reinseidenem Satin und koste wahrscheinlich eine fünfstellige Summe, schätzte die Berliner Designerin, deren Mode auch schon an Kanzlerin Angela Merkel zu sehen war.
L'essentiel Online/dpa
Kates Frisur ist «Renaissance des Lockenstabes»
Der Londoner Promi-Friseur Andrew Barton hat die Frisur von Kate als «Tod für das Glätteisen» bezeichnet. Stattdessen bedeute die Frisur eine «Renaissance des Lockenstabes», sagte Barton, der in Großbritannien als «Friseur der Friseure» angesehen wird. «Ich weiß genau, dass "Sie" genau wie Kate aussehen will», sagte er. «(Kates Schwester) Pippa hatte die Haare ganz genauso und beide Frisuren sind mit einem Lockenstab gemacht», sagte der Star-Figaro.
Auf die Frage, warum er glaube, dass Kate keine Hochsteckfrisur getragen habe, sagte Barton: «William liebt ihre langen Haare. Und sie wollte, dass er ihren Stil wiedererkennt, wenn sie ihm aus dem Kirchgang entgegenkommt».