Tischtennis – Eine Europameisterin aus der Großregion

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TischtennisEine Europameisterin aus der Großregion

SAARLOUIS/LISSABON - Während sich Luxemburgs Divisionen bei der Tischtennis-EM in Portugal gut verkauften, gewann ein Talent aus der Grossregion den Titel.

Luxemburgs Tessy Gonderinger steuerte im letzten Spiel gegen die Ukraine einen wichtigen Punkt bei.

Luxemburgs Tessy Gonderinger steuerte im letzten Spiel gegen die Ukraine einen wichtigen Punkt bei.

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Petrissa Solja war die Heldin des Tages. Die deutsche Tischtennisspielerin machte am Sonntag im EM-Finale gegen Österreich den entscheidenden Punkt - und bescherte ihrer Mannschaft damit den Titel. Das 3:0 gegen Österreich in Lissabon war trotz klaren Ergebisses ein hart umkämpfter Sieg. Bereits 2013 hatten die DTTB-Damen den Titel eingefahren und sind damit zum sechsen Mal ganz oben auf dem Treppchen.

Für erst 20-jährige Rheinland-Pfälzerin Solja ist der Titel ein ganz besonderer Erfolg. 2013 wurde sie gemeinsam mit Sabine Winter Europameisterin im Doppel. Solja spielte unter anderem für den saarländischen Erstligisten TTSV Saarlouis-Fraulautern. Aktuell spielt sie beim TTC Berlin Eastside.

Herren mit historischer Niederlage

Doch vor der Titel-Freude mussten Solja und ihre Mannschaftskolleginnen harte Arbeit leisten. Die deutschen Spitzenspielerinnen Shan Xiaona und Han Ying gerieten jeweils 0:2 in Rückstand, bewiesen aber tolle Comeback-Qualitäten und drehten ihre Einzel. Petrissa Solja steuerte den dritten Punkt bei. «Das ist ein Super-Gefühl», sagte die Weltranglisten-Neunte Han Ying über ihr zweites EM-Gold. «Wir haben die schwierigen Situationen gemeistert und sind verdient Europameister», lobte Bundestrainerin Jie Schöpp.

Für die deutschen Männer lief es hingegen weniger gut. Nach sechs Titeln in Serie verlor die deutsche Herren-Auswahl das Endspiel gegen die Gastgeber mit 1:3 und musste sich mit Platz zwei begnügen. Ein Punkt des Rekord-Europameisters Timo Boll war zu wenig, um als erste Mannschaft des Kontinents sieben Mal hintereinander EM-Gold zu holen. «Portugal hat verdient gewonnen, sehr gut gespielt, fast über dem Limit und die Chance im eigenen Land genutzt», sagte Bundestrainer Jörg Roßkopf und erkannte die Leistung der neuen Titelträger an.

Luxemburg schlägt sich wacker

Die Auftaktniederlage von EM-Debütant Steffen Mengel gegen Portugals Top-Mann Marcos Freitas konterte Boll mit einem Drei-Satz-Sieg gegen Joao Monteiro. Die Niederlage von Dimitrij Ovtcharov an Position drei gegen Tiago Apolonia vom Bundesligisten 1. FC Saarbrücken TT durchkreuzte aber die Pläne von Bundestrainer Roßkopf. «Dima ist noch nicht richtig fit», sagte Roßkopf. Im Spitzeneinzel kassierte dann Boll gegen den entfesselt aufspielenden Freitas seine einziges Verlustspiel.

Luxemburgs Herren starteten bei der EM in der «2. Liga», der sogenannten Challenge-Division. Dort belegten sie in Gruppe G nach drei Niederlagen gegen England, die Türkei und Finnland den letzten Platz. Am Ende wurde das Team 28. - nach einem 2:3 gegen Norwegen. Die Damen aus dem Großherzogtum starteten in der Championship-Division, die den Europameistertitel ausspielte. In der Gruppe mit Ungarn, der Niederlande und Russland wurden jedoch auch sie Letzter. Am Ende hieß es nach dem 3:2 gegen die Ukraine Rang 13. Damit haben sich Ni Xia Lia, Egle Sadikovic, Sarah De Nutte und Tessy Gonderinger in der Spitzengruppe gehalten und für die European Games 2015 in Baku qualifiziert.

(jm/dpa/L'essentiel)

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