LuxemburgSechsjähriger kommt durch Brand in Kayl ums Leben
KAYL – In der Nacht zum Dienstag hat sich in einem Wohngebäude in Kayl ein Feuer entwickelt, durch das ein sechs Jahre alter Junge verstorben ist. Zehn weitere haben teils schwere Verletzungen davongetragen.
Gegen drei Uhr ist in einem Wohnhaus in der Rue du Commerce in Kayl ein Feuer ausgebrochen. Wie der Rettungsdienst CGDIS am frühen Dienstagmorgen berichtete, brannte die erste Etage des Hauses, als die Feuerwehr vor Ort eintraf, mehrere Personen waren auf das Dach des Gebäudes geflüchtet. Während die Feuerwehr die Geflüchteten vom Dach rettete und sich auf die Suche nach weiteren Vermissten machte, habe man versucht, das Feuer in den Griff zu bekommen – dieses reichte in der Zwischenzeit bis ins Dachgeschoss und drohte, auf zwei benachbarte Häuser überzugreifen.
Gegen 6 Uhr teilten die Rettungskräfte mit, dass eine Person verstarb und zehn weitere teils schwere Verletzungen davontrugen. Wie die Polizei im Laufe des Morgens öffentlich machte, handelt es sich bei dem Verstorbenen um einen kleinen Jungen. Der Sechsjährige wurde demnach bewusstlos aus dem Haus geborgen und mit einem weiteren Mann mit schweren Verbrennungen ins Krankenhaus gebracht. Dort verstarb das Kind trotz intensivmedizinischer Maßnahmen. Der Eigentümer des Gebäudes gab an, dass der Junge mit zwei Geschwistern zu einer fünfköpfigen Familie gehörte. Die Familie stamme aus Frankreich und habe erst seit Kurzem in dem Gebäude gewohnt.
«Wenn man den Zustand des Hauses sieht, weiß man, dass es sehr heftig war», sagte eine Nachbarin. Die Bewohner der angrenzenden Wohnhäuser waren evakuiert worden. Ein Aufnahmeort für unverletzte Opfern (LAVI) war eingerichtet worden und die GSP (Groupe de Support Psychologique) wurde zur Betreuung von etwa 30 Personen eigesetzt.
Ana Martins, eine Nachbarin aus dem Haus neben dem abgebrannten Gebäude, habe erst durch die Polizei etwas von dem Feuer mitbekommen, erzählte sie: «Es ist ein Schock, um 3 Uhr morgens mit einem ‹Polizei, raus!› geweckt zu werden. Draußen waren viele Menschen in Bademänteln oder Pyjamas.» Allerdings seien die Bewohner ruhig geblieben, «es gab keine Panik», so Martins. Wegen des Gasgeruchs habe sie noch nicht in ihre Wohnung zurück können. «Wir sollen die Fenster offen lassen, um zu lüften», sagt sie.
Bis zu 90 Einsatzkräfte waren vor Ort, darunter auch zwei Krankenwagen aus dem französischen Grenzgebiet. Die Staatsanwaltschaft ordnete eine Branduntersuchung des Mess- und Erkennungsdienstes an.
Der Artikel wird laufend aktualisiert. In einer vorigen Version schrieben wir, dass das verstorbene Kind acht Jahre gewesen sein soll. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.