UmweltschutzElektroautos sind weniger grün als gedacht
Das Auto der Zukunft fährt nicht mit Benzin, sondern elektrisch. Dies die Forderung von Umweltschützern. Doch es zeigt sich: E-Autos sind gar nicht so grün.

«Die einzige Lösung des VW-Skandals sind Elektroautos», sagte der Tesla-Chef. Der Chef des Elektroauto-Produzenten wollte sofort Kapital aus der Krise des deutschen Autobauers schlagen. Doch wie der «Tages-Anzeiger» nun berichtet, könnte dies ein Trugschluss sein. So warne das deutsche Umwelt- und Prognoseinstitut (UPI) in einer kürzlich veröffentlichten Studie: «Elektroautos sind entgegen einer weitverbreiteten Meinung nicht klimaneutral.»
Entscheidend für die Bilanz von Elektro-Autos sei nämlich der Strommix, der für das Aufladen der Batterien verwendet wird. Das heißt: Während Benziner und Diesel-Autos das C02 beim Fahren ausstoßen, fällt bei E-Autos die Belastung zuvor an, nämlich dann, wenn der Strom produziert wird. Stammt nun der verwendete Strom von Elektroautos beispielsweise aus Kohlekraftwerken, kann die Benutzung eines solchen Wagens sogar schädlicher sein als die eines konventionellen Autos.
So schlimm sieht es laut der UPI-Studie zumindest in Deutschland nicht aus. Allerdings verursache ein Elektroauto fast gleich viel C02-Emissionen wie ein Benzin- oder ein Dieselwagen, sofern es mit dem durchschnittlichen deutschen Strommix unterwegs ist. Das ist trotzdem ein ernüchternder Befund. Ob Kunden sich ein Benzin- oder ein E-Auto kaufen, ist somit egal.
(L'essentiel/kwo)