Bilanz 2017Energiekonzern Encevo macht weniger Gewinn
LUXEMBURG – Der größte Stromkonzern des Landes spricht von einem «Übergangsjahr»: Die Gruppe erzielte 2017 ein Drittel weniger Gewinn.

Der Luxemburger Energiekonzern Encevo mit den Filialen Creos und Enovos hat das vergangene Geschäftsjahr mit einem Nettogewinn von 55,7 Millionen Euro abgeschlossen. Im Vergleich mit 2016 bedeutet dies einen Rückgang von 33 Prozent beziehungsweise 27,5 Millionen Euro. Der Umsatz mit Strom und Gas sank um sieben Prozent auf 1,76 Milliarden Euro. Die Zahlen wurden am Mittwoch bei einer Jahresbilanzpressekonferenz präsentiert.
Nach dem Rekordjahr 2016 mit dem höchsten EBITDA in der Geschichte der Gruppe (262,3 Millionen Euro) musste Encevo im Vorjahr Sonderrückstellungen und Sonderabschreibungen vornehmen. Auf das Ergebnis drücken auch die niedrigen Energiepreise sowie ein Rückgang bei den Netzvergütungen.
«Die Gruppe bleibt extrem solide aufgestellt», betonte Vorstandschef Jean Lucius, der im September das Zepter an Nachfolger Claude Seywert übergibt. Encevo investiere weiterhin viel Geld in den Ausbau des Netzes, die Elektromobilität, Digitalisierung und erneuerbare Energien. So wurden im Vorjahr 300 neue Ladestationen für Elektroautos installiert. Landesweit gibt es zudem bereits an die 130.000 intelligente Stromzähler.
2017 wurden 1600 Mitarbeiter beschäftigt
An seine Teilhaber zahlt Encevo eine Dividende von 27 Euro pro Aktie. Aktionäre des Konzerns sind der Staat und verbundene Institutionen (58,9 Prozent), die Stadt Luxemburg (15,6 Prozent) und die Investmentfirma Ardian (25,5 Prozent), die sich allerdings von ihren Anteilen trennen will. «Ardian war ein guter Aktionär, wir haben gemeinsam mehr als eine Milliarde Euro investiert. Der Verkaufsprozess läuft», sagte Verwaltungsratspräsident Marco Hoffmann.
Encevo beschäftigte 2017 rund 1600 Mitarbeiter. Hauptmärkte für den Strom- und Gasverkauf sind Luxemburg und Deutschland.
(Jörg Tschürtz/L'essentiel)