Serienkiller in Ohio – «Er ist gutaussehend, aber das ist der Teufel auch»

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Serienkiller in Ohio«Er ist gutaussehend, aber das ist der Teufel auch»

Shawn Grate aus Ohio entführte und tötete zwei Frauen, sein drittes Opfer konnte die Polizei alarmieren. Die Mutter des Täters glaubt, ihr Sohn habe einen besonderen Charme.

Am 13. September 2016 ging bei der Polizei von Ohio ein Notruf ein: «Ich wurde gekidnappt», flüsterte eine verzweifelte Frau ins Telefon. Minuten später stürmten die Beamten ein zweistöckiges, heruntergekommenes Haus am Cover Court in der Ortschaft Ashland.

Die Cops fanden in einem der Zimmer das entführte Opfer, in anderen Teilen des Hauses lagen zwei Frauenleichen. Der Hausbesitzer, der 41-jährige Shawn Grate, wurde festgenommen. Am Montag, rund eineinhalb Jahren nach dem Anruf der Frau, wurde er wegen Entführung, zweifachen Mordes und Vergewaltigung von einer Jury schuldig gesprochen, wie die «Washington Post» berichtet.

Ein Haus voller Müll

Beim Prozess gab die Staatsanwaltschaft Details des Falles bekannt. Bei der Hausdurchsuchung hätten die Polizisten Räume gefunden, die vom Boden bis zur Decke mit schmutzigen Kleidern und Müll gefüllt gewesen seien, in einigen Räumen habe es mehrere ausgestopfte Tiere gegeben. Im obersten Stockwerk entdeckten die Beamten ein Zimmer, das mit Klebeband versiegelt war. Als sie die Tür aufbrachen, fanden sie die Überreste einer erwürgten Frau unter einem Wäscheberg.

Im Keller der Hauses lag die zweite Frauenleiche. In einem anderen Zimmer fand die Polizei die entführte Frau an einem Bett angebunden. Sie erzählte, sie sei während mehrerer Tage von Grate vergewaltigt worden. Erst als der Täter sich schlafen legte, sei es ihr gelungen, die Fesseln zu lösen und den Notruf abzusetzen.

Sie sollte nur sagen, dass sie leben wollte

Shawn Grate wurde vor Gericht als ein Mann beschrieben, der gerne durch Gegenden zog, in denen er obdachlose oder drogenabhängige Frauen antraf, die er misshandeln könne. Mit den beiden Todesopfern, Elizabeth Griffith und Stacey Hicks, hatte sich Grate zunächst angefreundet, hieß es.

Griffith traf den Killer in einer Shoppingmall. «Als ich sie kennen lernte, weinte sie oft und klagte, dass sie niemanden finde, der sie liebe», sollte Grate später sagen. Bei sich zu Hause habe er die Frau aufgefordert, ihn zu umarmen. «Ich wollte ihr zeigen, dass wir beide in dieser selben Situation waren.» Er habe die Frau gewürgt, weil er von ihr hören wollte, dass sie doch leben wolle. «Aber sie sagte das nicht.»

Ein Sohn mit einem besonderen Charme

Kurz danach traf er Stacey Hicks an einer Tankstelle, drei Tage danach lernte er in einem Zentrum der Heilsarmee die dritte Frau kennen, die er dann am 11. September 2016 entführte. «Ich ging zu ihm ins Haus und begann die Bibel zu lesen», erzählte die Zeugin beim Prozess. «Er riss mir das Buch aus den Händen und band mich auf dem Bett fest. Dann missbrauchte er mich auf jede erdenkliche Weise», so das Opfer. Die Tat habe Shawn Grate gefilmt.

Ihr Sohn habe einen besonderen Charme, erklärte seine Mutter Theresa McFarland gegenüber der «Daily Mail». «Er ist gutaussehend, aber das ist der Teufel auch. Er hat zwar keine roten Hörner und solche Sachen, aber er ist charmant, und dieser Charme kann bewirken, dass die Höschen fallen. Ich will nicht böse sein, aber ihr wisst ja, wie das funktioniert.»

Am 18. Mai soll das Strafmaß für Shawn Grate bekannt werden. Im schlimmsten Fall droht dem 41-Jährigen die Todesstrafe.

(L'essentiel/kle)

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