Eritreer-Treffen: Nach Randale-Wochenende steht das nächste Treffen an

Publiziert

Eritreer-TreffenNach Randale-Wochenende steht das nächste Treffen an

Am Wochenende kam es bei einem Treffen von Exil-Eritreern in Stuttgart zu massiven Ausschreitungen untereinander. Vor allem der deutsche Staat steht nun in Kritik bezogen auf die Sicherheit. Für kommenden Samstag ist bereits eine weitere Veranstaltung geplant.

Benedikt Hollenstein
von
Benedikt Hollenstein

Bei den massiven Ausschreitungen vom Samstag wurden Polizeibeamte mit Steinen und Holzlatten angegriffen. Nächste Woche soll bereits das nächste Treffen folgen.

20min/jad

Die Bilanz nach den Ausschreitungen in Stuttgart ist ernüchternd: Nachdem Auseinandersetzungen zwischen regimetreuen und regimekritischen Eritreern bei einem Festival eskaliert waren, mussten insgesamt 300 Beamte einschreiten. 26 Polizisten wurden dabei verletzt, insgesamt 228 Personen verhaftet.

Jetzt soll es aber bereits am kommenden Samstag weitergehen mit der nächsten Eritrea-Veranstaltung. Wieder werden gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern des Diktators Isayas Afewerki und dessen Gegnern erwartet. Zu diesen dürfe es aber gar nicht kommen, sagt Johannes Russom vom Verband der eritreischen Vereine in Stuttgart gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Viel Kritik lastet auf dem Staat

Denn der Schutz der Veranstaltung sei Aufgabe des deutschen Staates. «Er muss als demokratisches Land daran interessiert sein», so Russom – schließlich habe es in den letzten 40 Jahren regelmäßig und ohne Zwischenfälle solche Veranstaltungen gegeben.

Auch die deutsche Polizei übt Kritik am Staat: «Wir waren heute der Prellbock für einen eritreischen Konflikt, der auf Stuttgarter Straßen mit massiver Gewalt ausgetragen wurde», schreibt Polizeivizepräsident Carsten Höfler in der Nacht auf Sonntag. Man habe zwar Hilfe aus anderen Polizeipräsidien bekommen, trotzdem sei der Staat zu schwach. «Der öffentliche Dienst und die Polizei müssen endlich gestärkt werden», fordert Höfler deshalb.

Die Stadt Stuttgart indes wählt ein vermittelndes Vorgehen, wie die Welt schreibt: Zunächst soll jetzt das Gespräch mit den Vereinen gesucht werden. In der Stadt würden zwar keine Auseinandersetzungen und Ausschreitungen geduldet, die von Konflikten in den Herkunftsländern herrühren – einen Grund für ein Verbot von Eritrea-Veranstaltungen sieht die Stuttgarter Regierung aber nicht. «Versammlungen im geschlossenen Raum sind nicht anmeldepflichtig», heißt es seitens der Stuttgarter Regierung.

Deine Meinung

0 Kommentare