Autonomes Fahren – Erster fahrerloser Bus startet in Luxemburg

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Autonomes FahrenErster fahrerloser Bus startet in Luxemburg

LUXEMBURG – Ab September dreht der erste selbstfahrende Elektrobus seine Runden im Großherzogtum. Die Firma Sales-Lentz hat das Hightech-Vehikel bereits in der Garage stehen.

Es ist ein Fahrzeug, das den Nahverkehr in Luxemburg revolutionieren könnte: Ab Mitte September wird das Unternehmen Sales-Lentz zwei fahrerlose Elektrobusse auf die Straße schicken. Die Mini-Busse sollen auf einer 3,5 Kilometer langen Strecke zwischen einem Bahnhof und einer Industriezone verkehren. Der Name der «mittelgroßen» Gemeinde, in der das Gefährt unterwegs sein soll, wird noch geheimgehalten.

«Es wird der erste Minibus sein, der im öffentlichen Straßennetz im Großherzogtum eingesetzt wird», sagt Georges Hilbert, Directeur général transport technique bei Sales-Lentz Autocars. «Wir haben bereits ein Zertifikat der Versicherung vorliegen, bis Juli sollten wir auch die Zulassung haben. Es sind noch Änderungen in der Straßenverkehrsordnung vorzunehmen.» Am Donnerstag will der Anbieter den fahrerlosen eBus beim Automotive Day in Colmar-Berg vorführen.


Nutzung wie Taxi denkbar

Das Modell «Autonom Shuttle» des französischen Herstellers Navya verfügt weder über Lenkrad, Fahrersitz, Bremspedale noch Rückspiegel. Insgesamt 14 Passagiere haben in dem schnuckeligen Fahrzeug Platz. Aufgrund der aktuellen gesetzlichen Bestimmungen muss jedoch an Bord ein menschlicher «Aufpasser» mitfahren – der sogenannte Operator verfügt über einen Busführerschein und kann bei unvorhergesehenen Ereignissen oder Pannen eingreifen. Gesteuert wird der Minibus jedoch vom Computer.

«In drei bis vier Jahren könnten wir so weit sein, dass überhaupt kein Buschauffeur mehr an Bord mitfahren muss. Überwachung und Pannenhilfe könnten aus der Distanz erledigt werden», sagt Hilbert. Es ist auch denkbar, dass Fahrgäste das kleine Hightech-Vehikel mittels App selbst zu sich rufen, ähnlich wie bei einem Taxi.

Bis dahin sind weitere Projekte in Luxemburg in Vorbereitung. Eine weitere Gemeinde interessiert sich für autonom fahrende Busse im Stadtkern, wo es aufgrund der engen Gassen schwierig ist, durchzukommen. Ein weiteres Projekt zielt darauf ab, ältere Menschen oder Menschen mit eingeschränkter Mobilität einen fahrerlosen Shuttledienst für Einkäufe anzubieten.

(Mathieu Vacon/L'essentiel)

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