Sichtung am Loch NessEs sind ungewisse Zeiten – doch auf Loch-Ness-Monster «Nessie» ist Verlass
Am Loch Ness im schottischen Hochland will ein Ehepaar «Nessie», das legendäre Seeungeheuer, gefilmt haben.
Ein Video aus dem schottischen Hochland soll die Existenz der Kreatur im Loch Ness belegen. Ein Ehepaar, das nota bene anonym bleiben will, hat es nach eigenen Angaben von seinem Ferienhaus aus aufgenommen.
«Es war etwas Großes», sagt die Ehefrau britischen Medien und schätzt das unbekannte Objekt auf eine Länge zwischen sechs und neun Meter. «Man konnte es mit eigenen Augen viel deutlicher sehen als auf der Aufnahme», erklärt sie.
Gary Campbell ist begeistert: Das sei eine «glaubwürdige Sichtung» und «das beste Filmmaterial, das er seit Jahrzehnten» gesehen habe. Er muss es wissen: Der Schotte sammelt seit 25 Jahren jede Sichtung des «Monsters von Loch Ness».
Frühe Fakes
Weniger enthusiastische Zeitgenossen hingegen wollen auf der Videoaufnahme – wir können sie aus datenrechtlichen Gründen leider nicht zeigen – kein Ungetüm erkennen und führen die Wellen im Wasser eher auf schwimmende Enten zurück.
Fast jedes Jahr wollen «Nessie»-Fans die riesige Seeschlange in den Gewässern des Loch Ness ausgemacht haben. Dabei entstand die erste Fotografie des angeblichen Seeungeheuers schon im November 1933. Hugh Grays Aufnahme wurde aber schnell als schwimmender Labradorhund mit einem Stock entlarvt.
Im April 1934 erreichte das Foto von Dr. Robert Kenneth Wilson weltweit Berühmtheit, ehe es 60 Jahre später ebenfalls als Fake aufflog: Es war ein selbstgebautes Monster, mit einem Spielzeug-U-Boot als Untersatz.
Unzählige Sichtungen später besagte eine Theorie von 2019, dass «Nessie» in Wirklichkeit ein Walpenis gewesen sein könnte. Aber auch dies wurde verworfen, nicht zuletzt, weil es im Loch Ness keine Wale gibt.
Am ehesten, so denken Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen mittlerweile, sei «Nessi» ein riesiger Aal gewesen. Tatsächlich berichteten Taucher schon in den 30er-Jahren von «Aalen dick wie Beine» und bis zu vier Metern Länge.
So sicher, wie Kryptozoologen und Kryptozoologinnen – das Fachgebiet für Phänomene zwischen Sagen, Legenden und wissenschaftlicher Forschung – nicht aufhören werden, nach Beweisen für das Seemonster zu suchen, so sicher kann man auch gehen, dass Sichtungen regelmäßig in den Auftakt der Touristensaison fallen.
Immerhin besuchen jedes Jahr gut 400.000 Touristen und Touristinnen den Loch Ness, um «Nessie» vielleicht doch zu erspähen. Der Region bringt das umgerechnet gut 50 Millionen Euro ein.