Alternative zur FlascheEssbare Wasserkugel soll Abfall reduzieren
Wasserflaschen landen im Müll. Nicht so «Ohoh». Die Wasserkugel kann vollständig konsumiert werden – einschließlich der sie umgebenden Membran.

Plastik ist praktisch, aber auch problematisch. Weil es ewig braucht, um zu verrotten, treiben in Ozeanen, Seen und auch Flüssen mittlerweile richtige Kunststoffmüllinseln. Das ist nicht nur unschön, sondern gefährdet auch das Leben der dort beheimateten Tiere, wie kürzlich der Fall einer Schildkröte eindrucksvoll zeigte. Ihr war ein Röhrchen in die Nase gewachsen. Doch auch kleine Lebewesen leiden darunter.
Damit das Plastik-Problem nicht noch größer wird, haben Tüftler um Rodrigo García González vom Londoner Skipping Rocks Lab «Ohoh Water» entwickelt, eine kleine Wasserkugel, die aussieht, wie ein überdimensionaler Tropfen, und die man vollständig trinken kann – inklusive der Membran, die die Flüssigkeit umgibt.
Alte Idee, neu interpretiert
Die Idee für die ungewöhnlichen Trinkbehälter stammt aus der Molekularküche, wo das Verfahren der sogenannten Sphärifikation schon seit langem dafür eingesetzt wird, Speisen mit flüssigem Inhalt – beispielsweise falschen Kaviar (siehe Box) oder Bubble-Tea-Perlen – herzustellen.
Dennoch mussten García González und seine Kollegen eine Weile tüftlen. Denn so große Kugeln, dass das Wasser darin den Durst löschen kann, gab es zuvor noch nicht und erforderte einige Mühe, wie Smithsonian.com berichtet.
Zwar wurden die Prototypen von Mal zu Mal besser. Dennoch ist ein Problem nach wie vor ungelöst: Wie sollen die Kugeln transportiert werden, ohne dass sie verschmutzen oder schon in der Handtasche platzen? Sobald das geklärt ist, sollte der Lancierung nichts mehr im Wege stehen. Laut García González haben schon einige Firmen ihr Interesse bekundet.
(L'essentiel/fee)