UntergrundorganisationETA gibt ihre Auflösung bekannt
Die baskische Untergrundorganisation hat nun in einem öffentlichen Brief ihre Auflösung bekanntgegeben. Bereits vor einer Woche übergab sie Waffen und Munition.

Die baskische Untergrundorganisation ETA hat bereits vor einer Woche, kurz vor ihrer erwarteten Auflösung, mehrere Kisten mit Waffen und Munition an die französischen Behörden übergeben. Er habe einen anonymen Hinweis erhalten, dass «eine Menge Waffen» der ETA in der Stadt Bayonne im Südosten Frankreichs abgeliefert worden seien, sagte Staatsanwalt Vuelta Simon der Nachrichtenagentur AFP. Die Waffen seien von der Polizei eingesammelt worden und würden derzeit geprüft.
Aus Ermittlerkreisen verlautete, die Polizei habe vier Kisten «unter freiem Himmel im Stadtzentrum» gefunden. Darin hätten sich etwa 20 Handfeuerwaffen, einige Hundert Kugeln Munition sowie ein 20 Meter langes Sprengkabel und zahlreiche elektronische Zünder befunden. Die Polizisten stießen demnach außerdem auf 200 gefälschte Autokennzeichen und Material für Autodiebstähle.
Bitte um Verzeihung
Die ETA hatte vor einer Woche angekündigt, voraussichtlich am ersten Mai-Wochenende im französischen Teil des Baskenlandes ihre endgültige Auflösung bekanntzugeben. Zudem bat sie die Opfer ihres jahrzehntelangen bewaffneten Kampfs um Verzeihung. Die 1959 gegründete Untergrundorganisation hatte seit Ende der 60er Jahre mit Anschlägen und Gewalt für die Unabhängigkeit des Baskenlandes in Nordspanien und Südfrankreich gekämpft. Die von den USA und der EU als Terrororganisation eingestufte Gruppe wird für den Tod von 829 Menschen verantwortlich gemacht.
Bereits 2011 hatte die ETA das Ende ihres bewaffneten Kampfes verkündet. Im April 2017 gab sie ihre Waffen ab und übermittelte den französischen Behörden eine Liste mit acht Verstecken, in denen knapp 3,5 Tonnen Waffen, Sprengstoff und Material zur Herstellung von Sprengsätzen gefunden wurden. Bei den Waffen, die nun in Bayonne übergeben wurden, handelt es sich nach Angaben des Vermittlers Jean-Noël Etcheverry um Restbestände, die damals verschollen waren und nicht auf der Liste aufgeführt waren.
(L'essentiel/sep/afp)