Kampf für mehr Geld – EU-Beamte machen Bogen um Luxemburg

Publiziert

Kampf für mehr GeldEU-Beamte machen Bogen um Luxemburg

LUXEMBURG - Teures Wohnen, niedrige Gehälter: Luxemburg ist als Standort für junge Beamte in den EU-Institutionen wenig attraktiv.

Seit 2010 sind die Gehälter der EU-Beamten in Luxemburg nicht mehr gestiegen. Für Nachwuchskräfte kann das zum finanziellen Problem werden.

Seit 2010 sind die Gehälter der EU-Beamten in Luxemburg nicht mehr gestiegen. Für Nachwuchskräfte kann das zum finanziellen Problem werden.

Editpress

«Die Kaufkraft der Europäischen Beamten nimmt ab. Seit 2005 haben wir 8,5 Prozent verloren», rechnet Miguel Vicente-Nunez vom Gewerkschaftsverband vor. Was nach einem Zahlenspiel klingt, bekommen vor allem die jüngsten EU-Beamten zu spüren.

Der Nachwuchs versucht um jeden Preis, Luxemburg zu umgehen. Sonst wohnen Beamte der Institutionen zu Beginn ihrer Karriere in WGs. «Junge Beamte fliehen aus Luxemburg», meint ein junger Ungar. «Als ich von Brüssel nach Luxemburg kam, war ich bei der Wohnungssuche völlig schockiert. Wenn man die Preise sieht, überlegt man lieber noch einmal, ob man dieses Leben tatsächlich will und ob ein Leben im Ausland Sinn macht.»

110 Euro über der Armutsgrenze

Von den gut 12 000 EU-Beamten in Luxemburg hat rund ein Drittel Gehälter, die bei weitem nicht an die der luxemburgischen Beamten herankommen. «Wir fordern Gerechtigkeit bei den Beamten-Gehältern. Sie sollten je nach Arbeitsort angepasst werden», erklärt Gilberto Moggia, Vizepräsident des Gewerkschaftsverbands.

Ein Beamter, der in Luxemburg mit dem Grad AST1 arbeitet und eventuell noch einen Partner und Kind hat, muss mit 2800 Euro Netto auskommen. Die Familienleistungen sind darin bereits enthalten. Die Summe liegt in Luxemburg nur 110 Euro über der statistischen Armutsgrenze.

(L'essentiel Online/Patrick Théry)

Deine Meinung