FinanzenEU-Kommission legt Kleinanlegerstrategie vor
Wer Geldanlagen verkauft, etwa Fondsanteile oder Altersvorsorgeprodukte, muss häufig Provisionen zahlen. Dem will die Brüsseler Behörde nun einen Riegel vorschieben. Doch in der Finanzbranche regt sich Widerstand.

Das von der EU-Kommission entwickelte Regelwerk muss dann von den EU-Ländern und dem Europäischen Parlament verhandelt werden.
Die EU-Kommission möchte Kleinanleger besser schützen. Etwa um den Zugang zu wichtigen und leicht verständlichen Informationen für Verbraucher bei Geldanlage-Produkten zu verbessern, legt die Brüsseler Behörde an diesem Mittwoch ihre Kleinanlegerstrategie vor. Die neuen Regeln müssen dann von den EU-Ländern und dem Europäischen Parlament verhandelt werden.
Kritisch sieht die Behörde etwa Provisionen beim Verkauf von Geldanlagen, wie beispielsweise von Fondsanteilen oder Altersvorsorgeprodukten. Während Verbraucherschützer sich für ein allgemeines Provisionsverbot stark machen, regt sich in der Finanzbranche Widerstand. Ein Entwurf der neuen Strategie, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, sieht lediglich ein Verbot bei bestimmten Käufen ohne Beratung vor.
Bei Verkäufen auf Provision erhalten etwa Versicherungsvertreter prozentual Geld von den Versicherungen und Banken für die Vermittlung von Finanzprodukten. Je teurer das Produkt, desto mehr Provision bekommt in der Regel der Vertreter. Verbraucherschützer sehen dadurch die Gefahr von Interessenskonflikten.