AsbestproblemEU will Jean-Monnet-Gebäude räumen
LUXEMBURG - Die EU wird vorsichtig: Um noch mehr Krankheitsfälle zu vermeiden, sollen die Kommissionsmitarbeiter das Jean-Monnet-Gebäude bald verlassen.

Jean Asselborn (links) und Kommissions-Vize Maroš Šefčovič haben am Dienstag die Entscheidung getroffen, das Jean-Monnet-Gebäude aufzugeben.
Die Gewerkschaften am Montag gefordert, dass das Gebäude „versiegelt“ werden muss. Jetzt hat auch die EU ein Einsehen: In den kommenden Monaten soll das Jean-Monnet-Gebäude (JMO1) auf dem Kirchberg in Luxemburg Stadt aufgegeben werden. Der Grund: die hohe Belastung mit dem giftigen Baustoff Asbest.
Die Entscheidung fiel am Dienstag in Brüssel bei einem Treffen zwischen Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn und Maroš Šefčovič, dem Vizepräsidenten der Europäischen Kommission. «Das Risiko wurde von Experten bestätigt», erklärten die beiden.
Warten auf «JMO2»
Das „Prinzip der Vorsorge“ wurde angewandt, um zu verhindern, dass die Arbeitnehmerschaft in Gefahr gerät. Zwei EU-Mitarbeiter sind bereits schwer erkrankt, die Gewerkschaften behaupteten am Freitag zudem, dass ein Mensch gestorben sei. Die giftige Substanz Asbest wurde vor allem in den 1960er- und 1970erjahren verbaut.
1500 Menschen arbeiten in den Diensten der Europäischen Kommission arbeiten derzeit in dem Bau aus den 1970er Jahren. Bevor Mitarbeiter das Gebäude endgültig räumen können, muss erst ein Ersatz gefunden werden. Ein Auszug aus dem Bau war sowieso geplant – aber erst in einigen Jahren. Ein neues Jean-Monet-2-Gebäude sollte 2020 oder 2021 fertiggestellt werden.
(Jérôme Wiss/L'essentiel)