Debatte in LuxemburgExperten streiten über 5G-Auswirkungen
LUXEMBURG – Heute findet eine Diskussion in der Chamber rund um das Thema 5G statt, das bisher für große Beunruhigungen gesorgt hat.

Fachleute versuchen die Breite Masse wegen des Einsatzes von 5G zu beruhigen.
Obwohl 5G noch nicht in Betrieb genommen wurde, sind zahlreiche Bürger wegen des neuen Mobilfunkstandards besorgt. Eine Petition, die forderte, das Projekt gar nicht erst zu starten, wurde in kurzer Zeit 4500 Mal unterzeichnet. Am Dienstag wird der Text nun im Parlament diskutiert. Die Auswirkungen auf die Umwelt beunruhigen einige Menschen. Von den Argumenten, die den Einsatz des Netzes befürworten, haben sie sich bisher nicht überzeugen lassen.
«Tausende von Antennen werden in Luxemburg aufgestellt», befürchtet der ehemalige Déi Gréng-Abgeordnete Jean Huss. »Selbst wenn sie kleiner sind als andere Antennen, werden sie etwa alle 100 Meter stehen.» Jeannot Grethen, Direktor beim Mobilfunkanbieter Orange erklärt: «Wir bauen 4G weiter aus und nutzen diese Infrastruktur auch für 5G».
« Demokratische Probleme »
Cliff Konsbruck, Direktor der Post Luxemburg, glaubt sogar, dass die Strahlenbelastung geringer ausfallen wird, da «5G im Gegensatz zu 4G nur während des Gebrauchs Wellen ausstrahlt». Zurzeit sei nur die Rede von zwei Frequenzbändern, die sich zudem nicht von denen unterscheiden, die für 4G verwendet werden «Wir respektieren die vom Umweltministerium genehmigten Werte gewissenhaft», versichert Grethen. Das überzeugt Huss allerdings nicht: «Unabhängige Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass die Wellen negative Auswirkungen auf unsere Zellen haben und Krebsformen verursachen kann.
5G stellt «nicht nur ein Gesundheitsrisiko» dar, erklärt Déi Lénk-Abgeordnete David Wagner, der dieser Technologie «misstrauisch» gegenübersteht. Seiner Meinung nach «wirft die Digitalisierung demokratische Probleme auf, da die Daten von einigen multinationalen Unternehmen kontrolliert werden.» Außerdem kritisiert er das «naive» Verhalten der Regierung. Sie habe dem Einsatz von 5G zu schnell zugestimmt, ohne dabei auf das Vorsorgeprinzip zu achten.
(Joseph Gaulier/Marine Meunier/L'essentiel)