Nach Datenskandall – Facebook klemmt rund 200 Apps ab

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Nach DatenskandallFacebook klemmt rund 200 Apps ab

Facebook erhebt den Vorwurf des Datendiebstahls bei über 200 Apps. Ob es sich hierbei auch um Missbrauch von Nutzerdaten handelt, wird nun sorgfältig geprüft.

Das Facebook-Logo auf einem IPad.

Das Facebook-Logo auf einem IPad.

DPA/Matt Rourke

Facebook hat den Verdacht, dass rund 200 Apps einen Missbrauch von Nutzerdaten ähnlich wie im Skandal um Cambridge Analytica betrieben haben. Diese Apps seien nach der Überprüfung «tausender» Anwendungen suspendiert worden, wie das Online-Netzwerk am Montag mitteilte. Nun folge eine «gründliche Untersuchung», ob sie tatsächlich Nutzerdaten missbraucht hätten, hieß es weiter.

Die weitreichende Überprüfung ist eine Reaktion Facebooks auf den aktuellen Datenskandal. Ein britischer Wissenschaftler hatte über eine Umfragen-App Informationen zu Dutzenden Millionen Nutzern aus der Facebook-Plattform bekommen. Anschließend reichte er sie an die Datenanalyse-Firma Cambridge Analytica weiter - widerrechtlich, wie Facebook betont.

Die genaue Anzahl der betroffenen Apps ist noch unklar

Während nur einige hunderttausend Nutzer direkt an der Umfrage teilnahmen, bekam die App gemäß der damaligen Funktionsweise von Facebook auch Zugriff auf einige Informationen ihrer Freunde bei dem Online-Netzwerk. Dadurch könnten nach Facebook-Schätzungen bis zu 87 Millionen Mitglieder betroffen sein.

Diesen automatischen Zugriff auf die Daten der Freunde beendete Facebook bereits 2014. Im Zuge des aktuellen Datenskandals kündigte das Netzwerk außerdem an, alle Apps auf den Prüfstand zu stellen, die seinerzeit viele Informationen ansammelten. Die Mitteilung von Montag ist das erste Update zu dieser Untersuchung. Genaue Zahlen der suspendierten und insgesamt überprüften Apps nannte Facebook nicht. Wenn sich herausstellt, dass einiger der gesperrten Apps tatsächlich Daten missbrauchten, sollen die Nutzer informiert werden.

(L'essentiel/dpa)

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