Patentantrag – Facebook will Kinder-Profile einführen

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PatentantragFacebook will Kinder-Profile einführen

Heute muss man mindestens 13 Jahre alt sein, um einen Facebook-Account zu eröffnen. Nun bereitet Facebook Kinder-Profile vor, die von den Eltern überwacht werden müssen.

Bisher dürfen sich Kinder offiziell erst ab der Vollendung des 13. Lebensjahrs einen Facebook-Account anlegen.

Bisher dürfen sich Kinder offiziell erst ab der Vollendung des 13. Lebensjahrs einen Facebook-Account anlegen.

DPA

Um ein Facebook-Profil erstellen zu dürfen, muss man 13 Jahre alt sein. Bei der Account-Eröffnung werden die Neumitglieder jeweils nach ihrem Jahrgang gefragt, und wer das 13. Lebensjahr noch nicht beendet hat und dies auch angibt, darf dem sozialen Netzwerk nicht beitreten. Indem Kinder allerdings einfach einen anderen Jahrgang angeben als den tatsächlichen, kann die Sperre umgangen werden.

Dem will Facebook laut einem diese Woche veröffentlichten Patentantrag vom November 2012 abhelfen. Laut des Antrags sollen die Eltern ihre Sprösslinge auf der Social-Media-Plattform beaufsichtigen. Das Profil der unter 13-Jährigen würde mit dem eines Elternteiles verknüpft werden. Die Eltern könnten auch den Zugang zu Spielen wie «Farmville» oder «Candy Crush» kontrollieren. Um Missbrauch vorzubeugen, müssen Väter und Mütter zuerst die eigene Identität sowie die Beziehung zum Kind nachweisen.

Gleiche Regelung wie im Offline-Leben

Urs Kiener, Kinder- und Jugendpsychologe von Pro Juventute, würde die neue Regelung begrüßen. «Zentral ist, dass Eltern sich mit dem Medienkonsum ihrer Kinder auseinandersetzen. Bei kleinen Kindern sollen Eltern wissen, wo sich diese in der Onlinewelt aufhalten – genauso, wie sie das auch offline wissen.» Dies sei wichtiger als Altersbeschränkungen oder Verbote. Kiener wendet allerdings ein: «Unter 13-Jährige können im Cyberspace noch ganz anderes sehen als auf Facebook.» Deshalb sei eine Begleitung durch die Eltern bei der Mediennutzung immer wichtig.

Profitieren von der neuen Handhabung dürfte vor allem Facebook. Bereits heute tummeln sich laut Schätzungen zahlreiche Kinder auf dem sozialen Netzwerk. Nun soll dies rechtlich abgesichert und die Verantwortung den Eltern übertragen werden.

(L'essentiel/sts)

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