Fussball-WM – Fans müssen beim Feiern auf Lärmpegel achten

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Fussball-WMFans müssen beim Feiern auf Lärmpegel achten

LUXEMBURG - Im Gegensatz zu Deutschland wird in Luxemburg die Verordnung zum Lärmschutz bei Public Viewings während der Fußball-WM nicht gelockert.

Die Regierung sieht keine Sondergenehmigung für nächtliche Public-Viewing-Partys vor.

Die Regierung sieht keine Sondergenehmigung für nächtliche Public-Viewing-Partys vor.

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Die Zeitverschiebung hat es in sich: Einige Spiele der Fußball-WM in Brasilien fangen erst dann an, wenn viele sich bereits zu Hause auf den Schlaf vorbereiten. So fängt das erste Spiel der Gruppenphase zwischen dem Gastgeberland und Kroatien erst um 22 Uhr Luxemburger Zeit an und wird offenbar erst kurz vor Mitternacht zu Ende sein.

Bei den deutschen Nachbarn etwa können sich die Fans problemlos auf nächtliches Public Viewing während der Fußball-WM freuen. Denn die deutsche Regierung hat Anfang April eine Sonderverordnung gebilligt, mit der der Lärmschutz vorübergehend gelockert wird. Die für den Lärmschutz zuständige deutsche Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD ) will mit der Verordnung den Spielraum für die zuständigen Behörden in den Kommunen erweitern, um die Veranstaltungen zuzulassen. Dabei sollen sie im Einzelfall abwägen «zwischen dem herausragenden öffentlichen Interesse an den Fußballspielen und dem Schutz der Nachtruhe», betonte das Bundesumweltministerium.

Keine Lockerung in Luxemburg in Sicht

Doch wie sieht es mit dem Lärmschutz beim Public Viewing in Luxemburg aus? Die Entscheidung für eine eventuelle Lockerung der Verordnung obliegt im Großherzogtum nicht der Regierung, sondern den Gemeinden. Jedoch planen nur wenige Kommunen, darunter Luxemburg-Stadt, ein Public-Viewing während der Fußball-WM zu organisieren. «Kein nächtliches Public Viewing während der Fußball-WM wird zugelassen, ausgenommen die Übertragungen auf Großleinwänden freitags und samstags», sagt Lydie Polfer, Bürgermeisterin von Luxemburg-Stadt, gegenüber «L’essentiel». Will heißen: Für Besitzer von Cafés und Restaurants, wo die Übertragungen stattfinden werden, sind keine Lockerungen vorgesehen; auch wird das Gesetz mit Blick auf die nächtlichen Public Viewing-Partys nicht geändert.

Wer den gesetzlich erlaubten Geräuschpegel jedoch nachts überschreitet, muss mit rechtlichen Konsequenzen rechnen. «Durch die Straßenverkehrsordnung ist es verboten, zu hupen, um die Lärmbelästigung einzuschränken. Wir werden dafür sorgen, dass diese Regeln beachtet werden», sagte ein Polizeipressesprecher dem «L’essentiel». «Doch weil es eine öffentliche Veranstaltung ist, werden wir auch eine kleine Toleranz mitbringen, denn es ist normal, wenn Leute den Sieg ihrer Lieblingsmannschaft feiern. Wichtig ist dabei, nicht zu übertreiben», so der Pressesprecher weiter.

Die vier wichtigsten Städte des Landes müssten sich somit an diese Regeln halten. Auch wenn kein Public-Viewing während der Fußball-WM in Esch und Düdelingen vorgesehen ist, ist das Interesse der Kneipenbesitzer an Spielübertragungen auf ihren Terrassen unter freiem Himmel in diesen zwei Städten groß. Nach Angaben der beiden Kommunen ist dies lediglich bis 23 Uhr erlaubt. Dann müssen Fußball-Fans die Spiele drinnen verfolgen.

(Jean-Michel Hennebert/L'essentiel)

Übertragungen auf Großleinwand auf dem Knuedler

Um die Liste mit den Terminen für die Public Viewings anzusehen, klicken sie hier.

Public Viewing in Differdingen

Die Spiele der Fußball-WM werden in Differdingen ab dem Viertelfinale auf einer Großleinwand auf dem Place du Marché übertragen. Acht Termine sind vorgesehen. Keine Lockerung der Lärmschutzregeln ist geplant.

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