Bericht zu Bill Clinton – FBI überrascht mit neuer Veröffentlichung

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Bericht zu Bill ClintonFBI überrascht mit neuer Veröffentlichung

Die US-Bundespolizei hat eine Untersuchung zu einem Amnestie-Entscheid von Bill Clinton publiziert – aus dem Jahr 2005. Ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt für Hillary.

Ein alte Amnestie-Entscheidung bereitet Sorge: Der ehemalige Präsident Bill Clitnon an einer Wahlveranstaltung in Florida City. (1. November 2016)

Ein alte Amnestie-Entscheidung bereitet Sorge: Der ehemalige Präsident Bill Clitnon an einer Wahlveranstaltung in Florida City. (1. November 2016)

Joe Raedle/Getty

Eine Woche vor der US-Präsidentenwahl hat das FBI mit der Veröffentlichung eines alten Untersuchungsberichts erneut für eine Überraschung gesorgt. Dabei geht es um einen Amnestie-Entscheid des damaligen Präsidenten Bill Clinton für den Börsenmakler Marc Rich.

Im Kurznachrichtendienst Twitter wurde am Dienstag mitgeteilt, dass der 129 Seiten lange Bericht zu der 2005 abgeschlossenen Untersuchung online sei. Der Ehemann der derzeitigen Kandidatin für das Weiße Haus, Hillary Clinton, hatte am letzten Tag seiner Präsidentschaft, dem 20. Januar 2001, eine Reihe von Menschen begnadigt, darunter Rich.

Der Steuerflüchtling hatte sich in die Schweiz abgesetzt und war vom FBI gesucht worden. Die Amnestie löste Argwohn aus, weil Richs Ex-Frau Denise zuvor großzügige Spenden an die Clintons und die Demokratische Partei gemacht hatte.

Der für Hillary Clinton denkbar ungünstige Zeitpunkt der Veröffentlichung des FBI-Berichts löste sogleich Kritik aus ihrem Lager aus. Sollte es sich nicht um eine Verjährungsfrist laut dem Gesetz zur Informationsfreiheit handeln, sei der Vorgang doch «seltsam», erklärte Clintons Sprecher Brian Fallon. Auf die Frage der Nachrichtenagentur AFP, ob es sich bei dem Zeitpunkt um einen Zufall handle, reagierte die Bundespolizei zunächst nicht.

Trump landesweit in Führung

Wegen der E-Mail-Affäre um Hillary Clinton herrscht derzeit große Nervosität in ihrem Lager. Clinton hatte in ihrer Amtszeit als Außenministerin regelwidrig private und damit nicht sonderlich geschützte Server für ihre dienstliche Kommunikation genutzt. FBI-Chef James Comey nahm die im Juli ohne juristische Konsequenzen für Clinton beendeten Untersuchungen zu der Affäre inzwischen neu auf.

In den Umfragen hat ihr Rivale Donald Trump zuletzt aufgeholt. Eine aktuelle Befragung sieht den Republikaner sogar landesweit knapp vorn.

(L'essentiel/mch/sda)

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