Tennis bei OlympiaFederer und Scharapowa stehen im Finale
Roger Federer und Maria Scharapowa stehen im Einzel als erste Finalisten fest. Federer greift als Solist im vierten Anlauf erstmals nach dem Olympiasieg.

Roger Federer kämpft sich in das olympische Tennisfinale. Er schlägt Juan Martin Del Potro in einem packenden Krimi 3:6, 7:6 und 19:17.
Der Weltranglisten-Erste aus der Schweiz gewann gegen den Argentinier Juan Martin Del Potro ein begeisterndes Marathonmatch über fast viereinhalb Stunden mit 3:6, 7:6 (7:5), 19:17. Sein Gegner für das Endspiel am Sonntag wurde anschließend zwischen Wimbledon-Finalist Murray und dem Serben Novak Djokovic ermittelt. 2008 in Peking hatte sich Federer mit seinem Landsmann Stanislas Wawrinka bereits Gold im Doppel gesichert.
Knapp drei Wochen nach seinem siebten Wimbledon-Triumph vermied Federer an gleicher Stelle eine herbe Enttäuschung und die zweite schwere Niederlage seiner Karriere gegen Del Potro. Die Nummer neun der Weltrangliste hatte ihn 2009 im Finale der US Open bezwungen. Gegen den hochgewachsenen Argentinier rettete sich Federer im Tiebreak mit einem Ass in den spannenden und hochklassigen dritten Satz. Dort schaffte er das erste Break zum 10:9, gab dann selbst aber seinen Aufschlag ab. Im zweiten Anlauf machte er es wenige Tage vor seinem 31. Geburtstag besser und brachte den Aufschlag zum 19:17 durch.
Auch Scharapowa weiter
Maria Scharapowa tat sich wesentlich leichter. Der russische Superstar gewann im Halbfinale 6:2, 6:3 gegen Landsfrau Maria Kirilenko. Im Endspiel an diesem Samstag trifft die French-Open-Siegerin entweder auf Wimbledongewinnerin Serena Williams aus den USA oder die Weltranglisten-Erste Victoria Asarenka aus Weißrussland.
Deutsches Mixed im Halbfinale
Sabine Lisicki und Christopher Kas haben dem deutschen Tennis-Team doch noch eine unverhoffte Medaillenchance beschert. Das deutsche Mixed aus Berlin und Trostberg steht nach dem 4:6, 7:6 (7:2), 10:7 gegen Roberta Vinci und Daniele Bracchiali aus Italien im Halbfinale. Dort treffen Lisicki und Kas entweder auf das britische Duo Laura Robson und Andy Murray oder die Australier Samantha Stosur und Lleyton Hewitt.
«Wir wollen gewinnen! Spaß haben, gewinnen, weiter geht's», sagte Lisicki, die ihrem Partner auf dem Court 2 in Wimbledon strahlend in die Arme gefallen war. «Wir wussten vor fünf Tagen nicht, dass wir spielen. Alles, was jetzt kommt, ist ein Bonus», sagte der leicht angeschlagene Kas. Das deutsche Duo war erst als letzte Paarung in das 16er-Feld gerutscht und hatte dann überraschend die an Nummer zwei gesetzten Amerikaner Liezel Huber und Bob Bryan ausgeschaltet.
Erste Finalisten im Herren-Doppel sind die US-Zwillinge Bob und Mike Bryan. Auch die als weltbeste Kombination geltenden Amerikaner greifen erstmals nach Olympia-Gold. Im Damen-Doppel stehen überraschend die Tschechinnen Andrea Hlavackova und Lucie Hradecka im Endspiel.
(L'essentiel Online/dpa)