Worawi MakudiFifa suspendiert nächsten Top-Funktionär
Im Fifa-Korruptionsskandal gibt's das nächste Opfer. Der Thailänder Worawi Makudi wurde schon mehrfach der Korruption und Veruntreuung von Geldern beschuldigt.

Nach Joseph Blatter, Michel Platini und Jérôme Valcke ist auch der frühere Top-Funktionär Worawi Makudi von der Ethikkommission der Fifa für 90 Tage gesperrt worden. Diese Entscheidung der rechtsprechenden Kammer unter Vorsitz des deutschen Richters Hans-Joachim Eckert teilte das Gremium am Montag mit.
Dem thailändischen Verbandspräsidenten Makudi wird ein Verstoß gegen den Fifa-Ethikcode vorgeworfen, den genauen Grund für die Strafe darf die Ethikkommission nicht vor einem endgültigen Urteil mitteilen. Makudi wurde vorerst für 90 Tage von allen Fußball-Aktivitäten suspendiert. Die Untersuchungskammer ermittelt nun weiter gegen Makudi, der bis Mai Mitglied des Fifa-Exekutivkomitees war.
Blatter will kämpfen
Während Blatter auch am Wochenende betonte, um sein «Lebenswerk» kämpfen zu wollen, verzögerte sich die Ankunft seines Vertreters Issa Hayatou ein wenig. Der Interimspräsident des Fußball-Weltverbandes soll nun am Mittwoch in der Züricher Zentrale eintreffen, zuvor steht ein Termin der afrikanischen Konföderation CAF auf seiner Agenda. Der Kameruner ersetzt vorerst Amtsinhaber Blatter und war zunächst Anfang dieser Woche erwartet worden.
Zuletzt hatte die CAF betont, dass ihr Präsident trotz einer Nierenkrankheit voll belastbar sei. Für Hayatou steht als eine der wichtigsten Aufgaben unter anderem die Vorbereitung des außerordentlichen Treffens des Fifa-Exekutivkomitees am 20. Oktober an. Dabei dürfte auch über den Termin der Wahl eines Nachfolgers von Blatter diskutiert werden, bislang ist der Kongress für den 26. Februar 2016 in Zürich geplant.
Pélé hat keine Lust
Brasiliens Fußballidol Pelé erklärte, dass er kein Interesse habe am höchsten Fifa-Amt. «Nein, ich habe nicht die Absicht, Fifa-Präsident zu werden», sagte Pelé am Montag bei einem Besuch in Indien.
Makudi war Ende Juli von einem Gericht in Bangkok zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und vier Monaten wegen Urkundenfälschung verurteilt worden. Dagegen wollte er Einspruch einlegen. Das ehemalige Exko-Mitglied war mehrfach der Korruption und Veruntreuung von Geldern beschuldigt worden, hatte dies aber immer bestritten. Aktenkundig ist in England ein angeblicher Versuch des Asiaten, für die Stimme an den später gescheiterten WM-2018-Bewerber England die TV-Rechte für ein Testspiel der Three Lions gegen Thailand verlangt zu haben.
Vergangene Woche waren auch Fifa-Präsident Blatter, Uefa-Chef Platini und Weltverbands-Generalsekretär Jérôme Valcke von der Ethikkommission für 90 Tage gesperrt worden.
(L'essentiel/dpa)