Filmfestspiele in Venedig: Für Woody Allen gibt's in Venedig Applaus und Proteste

Publiziert

Filmfestspiele in VenedigFür Woody Allen gibt's in Venedig Applaus und Proteste

Woody Allens neuer Film «Coup de Chance» kommt gut an. Doch auf dem roten Teppich wird der US-Regisseur wegen früherer Missbrauchsvorwürfe angegangen.  

1 / 5
Einmal mehr konnte der Erfolgsregisseur das Publikum begeistern: Woody Allen im Bootstaxi in Venedig (4. September 2023). 

Einmal mehr konnte der Erfolgsregisseur das Publikum begeistern: Woody Allen im Bootstaxi in Venedig (4. September 2023). 

AFP
Sein neuer Film «Coup de Chance» erntete an den Filmfestspielen in Venedig Applaus.

Sein neuer Film «Coup de Chance» erntete an den Filmfestspielen in Venedig Applaus.

AFP
Doch auf dem roten Teppich musste Woody Allen auch anderes vernehmen. 20 Demonstranten versammelten sich und riefen: «Kein Rampenlicht für vergewaltigende Regisseure!»

Doch auf dem roten Teppich musste Woody Allen auch anderes vernehmen. 20 Demonstranten versammelten sich und riefen: «Kein Rampenlicht für vergewaltigende Regisseure!»

AFP

Im Kinosaal gab es Applaus, vor dem Gebäude aber auch Protest: US-Regisseur Woody Allen hat in Venedig seinen 50. Film präsentiert. Die Komödie «Coup de Chance» feierte am Montagabend Premiere bei den Filmfestspielen. Wie das Branchenmagazin Hollywood Reporter berichtete, versammelte sich eine Gruppe von etwa 20 Demonstrantinnen am Rand des roten Teppichs, während Allen darauf lief. Die Gruppe habe gerufen: «Kein Rampenlicht für vergewaltigende Regisseure!»

Hintergrund sind frühere Missbrauchsvorwürfe gegen Allen. Seine Adoptivtochter Dylan Farrow wirft ihm vor, sie als Siebenjährige sexuell missbraucht zu haben. Allen hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen, ein Gericht gab ihm vor Jahrzehnten weitgehend recht.

Neurotisch, ironisch und auf Französisch

Im Kinosaal bekam «Coup de Chance» indes viel Applaus. In der Komödie hat sich Allen einmal mehr eine dialoglastige Beziehungsgeschichte vorgenommen. Vieles, was man aus den Werken des 87-Jährigen kennt, kommt noch einmal vor: neurotische Charaktere aus dem Künstlermilieu, ironischer Humor und Jazz-Musik.

«Coup de Chance» spielt in Paris. Fanny (Lou de Laâge) und Jean (Melvil Poupaud) führen auf den ersten Blick eine tolle Ehe. Doch dann trifft Fanny zufällig ihren Schulfreund Alain (Niels Schneider) wieder und die Dinge werden kompliziert.

Im Film wird Französisch gesprochen. Allen sagte in Venedig, seine Entscheidung, in Frankreich und auf Französisch zu drehen, sei aus seiner lebenslangen Liebe zum europäischen Kino entstanden: «Als ich jünger war, waren die Filme, die uns am meisten beeindruckten, als wir alle anfingen, Filmemacher zu werden, das europäische Kino, all die französischen Filme, italienischen Filme, schwedischen Filme. Wir wollten alle Filme wie die Europäer machen.»

(DPA, wy)

Deine Meinung

0 Kommentare