Anstieg um 31,5 ProzentFirmenpleiten auf Rekordniveau
LUXEMBURG – Der Pleitegeier hat 2010 ordentlich zugeschlagen: 918 Luxemburger Unternehmen legten den Schlüssel unter die Tür. Die Firmenpleiten erreichten damit Rekordniveau.

Gelitten hat 2010 vor allem der Handel: Die Zahl der Pleitegeschäfte stieg um 51 Prozent auf 287.
918- das ist die Zahl der Unternehmen, die 2010 aufgegeben haben. Die Statistiker vom Statec bestätigten am Donnerstag die Zahlen des deutschen Inkasso-Unternehmens Creditreform mit Sitz in Niederanven. Die hohe Zahl der Firmenpleiten tut doppelt weh: Die Zahl der Insolvenzen stieg nicht nur um 31,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 918 - das ist auch Rekord und liegt deutlich höher als die 741 Pleiten, die 2001 angemeldet wurden.
Gelitten hat vor allem der Handel. Die Zahl der Pleitegeschäfte stieg um 51 Prozent auf 287. Mehr als die Hälfte aller Insolvenzen (522) entfallen aber auf den Dienstleistungssektor, der breiter gefächert und weniger durchsichtig ist.
Je kleiner desto anfälliger
Ein wenig Trost kann der Rückgang der Pleiten im Baugewerbe spenden. In dieser stark konjunkturabhängigen Branche ging die Zahl der Insolvenzen im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent zurück.
Je kleiner ein Betrieb, desto größer die Pleitegefahr: Besonders betroffen sind laut Creditreform Firmen mit weniger als fünf Angestellten und einem Jahresumsatz unter zwei Millionen Euro.
L'essentiel Online/Joseph Tripodi
Firmenpleiten bei den Nachbarn
In den Nachbarländern sucht der enorme Anstieg der Firmenpleiten um 31,5 Prozent seinesgleichen:
Deutschland geht die Zahl der Pleiten im 2,5 Prozent zurück
in Frankreich sinkt die Zahl um fünf Prozent
in Belgien steigt sie um 2,5 Prozent.