Fit für GefahrensituationenWas Luxemburger Schüler beim Mann mit dem schwarzen Gürtel lernen
LUXEMBURG – Als Experte für Selbstverteidigung hat Fabian Kurse an der Europäischen Schule in Kirchberg angeboten. Er erklärt, warum die dort gelehrten Fähigkeiten wichtig geworden sind.
- von
- Jean-François Colin

Fabian Belamine ist Träger des vierten Dan in Karate.
Man müsse «allen Kindern die Möglichkeit geben, sich zu verteidigen, sei es gegen Aggressionen, Mobbing…» – Fabian Belamine, Träger des vierten Dan in Karate, spricht Klartext. Im vergangenen Schuljahr hat der 56-Jährige aus Athus an der Europäischen Schule Kirchberg wöchentlich 75 Minuten Selbstverteidigung unterrichtet.
«Am Anfang kamen 28 Schülerinnen und Schüler im Alter von neun bis 15 Jahren, am Ende waren es nur noch 18». Nicht nur die Basistechniken würden diese bei ihm lernen, sondern auch automatische Reflexe, Einstellungen und Verhaltensweisen, die sie in Gefahrensituationen anwenden müssten. «Es geht aber um Verteidigung und keinesfalls um Aggression», betont der Trainer.
«Körperliche Angriffe, mitunter sogar mit Messern»
Wegen zahlreicher Berichte geht Fabian Belamine davon aus, dass die Gefahr in den Schulen, aber auch außerhalb, etwa an Bushaltestellen, immer größer wird, «sei es durch körperliche Angriffe, die mitunter sogar mit Messern erfolgen, sei es durch verbale Attacken, vor allem über die sozialen Netzwerke».
Der Lehrer hofft, seine Kurse in diesem Jahr fortsetzen zu können. «Das hängt von der Nachfrage ab», erklärt er. Seiner Ansicht nach sind die Schüler «sehr aufnahmefähig, einige wollen noch mehr lernen». Fabian Belamine fände es seinen Angaben nach durchaus interessant, Selbstverteidigung in den allgemeinen Lehrplan zu integrieren, das größte Problem dabei sei jedoch der Mangel an Lehrkräften.