Übertriebene Werte – Fitness-Tracker zeigen oft zu hohe Kalorienwerte an

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Übertriebene WerteFitness-Tracker zeigen oft zu hohe Kalorienwerte an

Ein aktueller Test zeigt: Fitness-Gadgets, die dem Nutzer die verbrauchten Kalorien anzeigen, liegen um bis zu 50 Prozent daneben.

ARCHIV�- Armb�nder f�r Fitnesstracker von �Fitbit� werden am 09.01.2015 in Las Vegas, USA, auf der CES (Consumer Electronics Show) ausgestellt. (Zu dpa �Fitbit mit hohem Verlust in Weihnachtsquartal� vom 23.02.2017) Foto: Britta Pedersen/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++

ARCHIV�- Armb�nder f�r Fitnesstracker von �Fitbit� werden am 09.01.2015 in Las Vegas, USA, auf der CES (Consumer Electronics Show) ausgestellt. (Zu dpa �Fitbit mit hohem Verlust in Weihnachtsquartal� vom 23.02.2017) Foto: Britta Pedersen/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++

DPA/Britta Pedersen

Während dem Sport und auch im Alltag tragen viele Menschen einen Fitness-Tracker, um ihren Energieverbrauch zu messen. Ob die Werte der Gadgets allerdings auch der Wahrheit entsprechen, wollte die BBC-Sendung «X-Ray» in einem gemeinsamen Test mit Forschern der Aberystwyth University in Wales herausfinden.

Für die Untersuchung haben Rhys Thatcher und sein Forschungsteam je sechs männliche und weibliche Teilnehmer eingeladen. Diese testeten drei der meistverkauften Produkte in Großbritannien: Fitbit Charge 2, Letscom HR und Letsfit mit Preisen zwischen 20 und 80 englischen Pfund.

Zu hohe Werte beim teuersten Gerät

Nach Ende der Versuche erläutert Thatcher der Moderatorin der BBC die Resultate: «Einige der Geräte haben den Verbrauch von Kalorien zu hoch und andere zu niedrig angegeben.» Beim Test mit einem Tempo von 4 Stundenkilometern auf dem Laufband sei die Kalorienangabe des Fitbit-Trackers etwa um etwa 50 Prozent zu hoch ausgefallen.

Beim Joggen mit einem Tempo von 8 Stundenkilometern war das Gerät von Fitbit hingegen ziemlich genau und lag nur vier Prozent unter dem Wert der Wissenschaftler. Die beiden günstigeren Tracker zeigten den Verbrauch um etwa einen Drittel zu tief an. Beim Lauftest waren die Werte von Letscom etwa 15 Prozent zu hoch und beim Letsfit nur zwei Prozent über dem offiziellen Wert.

Unterschiede nach Einsatzzweck

Ob es aber wirklich darauf ankomme, wenn die Werte zu hoch oder zu tief seien, fragte die Moderatorin. «Es kommt darauf an, für was Sie den Tracker benötigen. Wenn es um Motivation geht und darum, die eigene Fitness über einen längeren Zeitraum zu verfolgen, kommt es nicht so darauf an», sagt Thatcher.

Wer hingegen wirklich die exakte Anzahl der verbrauchten Kalorien wissen möchte, müsse die Angaben der Tracker mit Vorsicht genießen. Denn die teureren Geräte hätten insgesamt ebenso große Abweichungen wie die günstigeren. Alle drei Tracker zeigten im Test aber den Energieverbrauch der weiblichen Teilnehmer genauer an als bei den männlichen.

Bewegung für die Gesundheit

Um den Energieverbrauch wissenschaftlich zu messen und mit den Fitness-Trackern vergleichen zu können, haben die Forscher auf das Verhältnis zwischen der Energiemenge, die jemand verbraucht, und der Menge an Sauerstoff, die jemand verbrennt, geachtet. Denn dabei bestehe ein direkter Zusammenhang.

Und Rhys Thatcher hatte auch noch einen Tipp für die BBC-Zuschauer parat. So sei es weniger wichtig, die genauen Angaben der Kalorien zu kennen, sondern man solle vor allem darauf achten, die Aktivität insgesamt zu erhöhen: «Ein fünfminütiger Spaziergang ist besser als nichts, und ein zehnminütiger Spaziergang ist besser als ein fünfminütiger Spaziergang.»

(L'essentiel/swe)

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