Auf demselben GrillFleischloser Burger macht Vegetarier sauer
Seit Dienstag gibt es bei Burger King den fleischlosen «Rebel Whopper». Die vegetarische Alternative kommt bei seiner Zielgruppe aber nicht wirklich gut an.

Burger King bringt den pflanzlichen Rebel Whopper heraus. Die Veggie-Variante des Burger-King-Klassikers geht demnach in mehr als 2500 Filialen in 25 europäischen Ländern an den Start. Der Bratling des Burgers, der vom Konsumgüter-Riesen Unilever entwickelt wurde, besteht aus Sojabohnen, Weizenprotein, Sonnenblumenöl, Stabilisatoren und natürlichen Aromen.
Durch die Mayo, die auf das Brötchen gestrichen wird, kommt der Burger für Veganer jedoch nicht in Frage. Und auch nicht alle Vegetarier freuen sich über den neuen Snack. Kunden aus Ländern, in denen der Rebel Whopper bereits etwa länger erhältlich ist, kritisieren, dass die veganen Bratlinge auf dem gleichen Rost wie das Fleisch gegrillt werden.
«Obwohl der Rebel Whopper einen pflanzlichen Bratling hat und kein Fleisch enthält, wird er auf dem gleichen Bratrost wie unser Rindfleisch und Huhn gegrillt», monieren Kritiker. Der Grund dafür ist der Genuss: Der Burger behalte dadurch «den flammengegrillten Geschmack» bei.
Schlachtfett im Veggi-Menü?
Bedenken für Vegetarier hat man bei Burger King keine: Die Zubereitung des Rebel Whopper sei an strenge Auflagen gebunden. So würden die Veggi-Bratlinge etwa auf der linken Seite des Grills zubereitet, während das Fleisch auf der rechten Seite vor sich hinbrutzele.
«Es ist so nach wie vor möglich, dass Schlachtfett auf dem Veggi-Burger landet», kontern die Kritiker. Eine Kontaminierung der fleischlosen Bratlinge mit tierischen Substanzen könne nicht ausgeschlossen werden. Auch wenn der Grill groß genug sei, gebe es keine Garantie, dass sich die Mitarbeiter in der Hitze des Gefechts an diese Regelung halten würden, gibt er weiter zu bedenken.
Deshalb hapert es mit den alternativen Menüs
Viele Veganer bedauern, dass Fast-Food-Ketten bezüglich veganer Menüs hinterherhinken. Es sei ihnen «mehrheitlich bislang nicht gelungen, solche Gerichte auf den Markt zu bringen». Den genauen Grund dafür kenne man nicht: «Die Ketten haben wohl Angst, Geld in die Entwicklung eigener vegetarischer und veganer Gerichte zu investieren.» So würden sie die fleischlosen Bratlinge extern einkaufen – «und die fleischlosen Burger dann teurer verkaufen».
Diverse Schnellrestaurantketten in den USA bieten inzwischen die Produkte der Fleischersatz-Hersteller Beyond Meat und Impossible Meat an. Burger Kings großer Rivale McDonald's setzt zurzeit in Deutschland auf den veganen Incredible Burger von Nestlé. Allerdings kündigte die Fast-Food-Kette im September ein Experiment mit veganen Burgern von Beyond Meat in Kanada an. Dabei geht es aber zunächst nur um einen Testlauf in 28 Filialen.
(L'essentiel)