RandaleFliegt Dynamo Dresden aus dem Pokal?
Beim DFB-Pokalspiel zwischen Hannover und Dresden ist es zu Ausschreitungen gekommen. Der DFB leitete Ermittlungen gegen die Dresdner ein.

Nach den Ausschreitungen von Dynamo-Fans rund um das Pokalspiel bei Hannover 96 hat der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes ein Ermittlungsverfahren gegen den Zweitliga-Club Dynamo Dresden eingeleitet. Das bestätigte der DFB am Donnerstag.
Die Polizei hatte am Abend zuvor 18 Dynamo-Anhänger in Gewahrsam genommen und drei Personen wegen Körperverletzung vorläufig festgenommen. Drei Personen nahm die Polizei wegen Körperverletzung vorläufig fest. Mehrere Ordner sowie drei Gäste-Fans erlitten Verletzungen, es kam zu Sachbeschädigungen. Schwere Krawalle konnten nach Angaben der Polizei nur durch den Einsatz von rund 1000 Beamten verhindert werden. «Wir sind sehr enttäuscht. Da war viel Aggression drin. Die Gewalt gegen Polizisten ging ausschließlich von den Dynamo-Fans aus», sagte ein Polizeisprecher am Donnerstagmorgen.
Welche Strafe folgt nun für Dynamo Dresden?
Den Dresdenern droht nun eine massive Strafe. Nach Ausschreitungen rund um das Pokalspiel in der vergangenen Saison bei Borussia Dortmund war der Ost-Club vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) bereits für den laufenden Wettbewerb ausgeschlossen worden. Erst das DFB-Bundesgericht hatte das Urteil gekippt und stattdessen ein Zweitliga-Geisterspiel gegen Ingolstadt und eine Geldstrafe in Höhe von 100 000 Euro verhängt.
An diesem Donnerstag erklärte Generalsekretär Helmut Sandrock nach einem Treffen mit Vertretern des Ligaverbandes sowie der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Frankfurt am Main: «Wir wollen Bilder wie in Hannover nicht sehen.» Es sei nun «die Aufgabe unserer unabhängigen Sportgerichtsbarkeit, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen».
Bengalo-Feuer gezündet
Die Polizei hatte die Begegnung in Hannover als Risikospiel eingestuft. Beim Anmarsch der Anhänger drohte die Situation zu eskalieren, als 1400 Dynamo-Fans heftig gegen mehrere Süd-Eingänge drückten. Die Eingänge wurden deshalb zeitweise geschlossen, was den Unmut der Fans vergrößerte. Etwa 300 Personen nutzten die Situation und überrannten die Einlassstellen oder kletterten über die Zäune.
Bereits vor der Partie wurde mehrfach Pyrotechnik abgebrannt. Mit Spielbeginn zündeten Heim- und Gäste-Fans in ihren Blöcken im Stadion zahlreiche Bengalo-Feuer. Da Pyrotechnik verboten ist, müssen beide Vereine mit Strafen durch den DFB rechnen.
(L'essentiel Online/dpa)