In Deutschland«Flüchtlinge» zum Wort des Jahres 2015 gekürt
Die Migrationskrise beschäftigt den deutschen Sprachraum stark. Der Wort-Vorschlag verwies sogar «Je suis Charlie» auf Rang zwei.

Das beherrschende Thema des Jahres ist auch sprachlich interessant: Flüchtlinge am Hafen von Piräus. (10. Dezember 2015)
«Flüchtlinge» ist in Deutschland zum Wort des Jahres 2015 gekürt worden. Es stehe für das beherrschende Thema, begründete die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in Wiesbaden am Freitag die Entscheidung.
Auf Platz zwei wählte die Jury den Satz «Je suis Charlie» (Ich bin Charlie), mit dem weltweit Menschen nach dem Anschlag auf die Satirezeitschrift «Charlie Hebdo» im Januar in Paris ihre Solidarität mit den Opfern zum Ausdruck brachten. Den dritten Rang erhielt der Ausdruck «Grexit», mit dem der mögliche Ausstieg Griechenlands aus der Eurozone umschrieben wurde.
2500 Vorschläge
Die Jury hatte aus rund 2500 Vorschlägen einen Begriff gewählt, der das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben eines Jahres sprachlich besonders bestimmt hat. 2014 war die Berliner «Lichtgrenze» zum Mauerfall-Jubiläum das Wort des Jahres 2014 gewesen.
Den sprachlichen Nerv der Zeit hatten in den Jahren zuvor – nach dem Urteil der Jury – die Abkürzung GroKo (2013) für Große Koalition, die Rettungsroutine (2012) und der Stresstest (2011) getroffen.
(L'essentiel/dpa)