Seenot in Libyen – Flüchtlingshelfer müssen Rechtsextreme retten

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Seenot in LibyenFlüchtlingshelfer müssen Rechtsextreme retten

Offenbar ist das Schiff der «Identitären Bewegung» vor Libyen in Seenot geraten. Das Boot einer Hilfsorganisation wurde mit der Rettung beauftragt.

Das von der rechten Identitären Bewegung gecharterte Schiff.

Das von der rechten Identitären Bewegung gecharterte Schiff.

DPA/DPAq

Das Schiff «C-Star», mit dem die rechtsextreme «Identitäre Bewegung» derzeit vor der libyschen Küste kreuzt, ist in Seenot geraten. Die Hilfsorganisation «Sea-Eye» berichtete von einem Maschinenschaden, der das Schiff der Rechtsextremen manövrierunfähig gemacht habe. Die selbsterklärte Mission von «Sea-Eye» ist es, Menschen vor dem Ertrinken zu retten.

Die Seenotzentrale für das westliche Mittelmeer «MRCC Rom» habe «Sea-Eye» damit beauftragt, dem Schiff der Rechtsextremen zu Hilfe zu kommen, da der «Sea-Eye»-Kutter gerade in der Nähe unterwegs gewesen sei.

«Sea-Eye»-Sprecher Michael Buschheuer erklärte, dass es die Pflicht eines jeden sei, in Seenot Geratenen zu helfen – unterschiedslos zu ihrer «Herkunft, Hautfarbe, Religion oder Gesinnung.»

UPDATE (15.25 Uhr): Identitäre bestreiten Seenot

Die Identitäre Bewegung behauptet auf ihrer Facebook-Seite, es sei lediglich ein «kleineres technisches Problem aufgetreten». Zur Behebung sei der Hauptmotor abgeschaltet worden – den Regeln auf hoher See zufolge habe man dann das Schiff als «nicht unter Kontrolle» deklariert.

Es handele sich «weder um einen Notfall, noch wurde Hilfe angefordert, noch soll das Schiff abgeschleppt werden».

(L'essentiel)

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