Wie ein Tsunami – Fluten reißen in China Dutzende in den Tod

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Wie ein TsunamiFluten reißen in China Dutzende in den Tod

Überschwemmungen und Erdrutsche fordern unzählige Opfer. Hunderte sitzen in einem Tunnel fest, Arbeiter wurden in einer Mine verschüttet.

Starke Regenfälle lösten im Osten und Westen Chinas Überschwemmungen und Erdrutsche aus.

Bei einem Erdrutsch im Westen Chinas wurden am Mittwoch Dutzende Menschen verschüttet. Rettungskräfte suchten in Dujiangyan in der Provinz Sichuan mit Spürhunden nach den etwa 30 Verschütteten, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Noch ist unklar, ob es für die 30 Verschütteten eine Überlebenschance gibt.

Hunderte sitzen im Tunnel fest

Zudem wurden ebenfalls in Westchina nochmals Hunderte in einem Autobahntunnel zwischen Dujiangyan und Wenchuan eingeschlossen. Zu diesen konnte die Polizei den Angaben zufolge noch keinen Kontakt aufnehmen.

Wenchuan, wo sich der Autobahntunnel mit den Hunderten Eingeschlossenen befindet, war 2008 das Epizentrum eines verheerenden Erdbebens, bei dem 90'000 Menschen ums Leben kamen oder seitdem vermisst werden. Die aktuellen Wasserfluten beschädigten bei dem nahe gelegenen Bezirk Beichuan auch eine Gedenkstätte für die Erdbebenopfer von 2008.

Unterdessen kamen auch im Osten Chinas mindestens zwölf Menschen ums Leben, als starke Regenfälle Teile einer Kohlenmine zum Einsturz brachten.

Überflutungen dauern seit Sonntag an

Die Überschwemmungen in Sichuan begannen am Sonntag und beeinträchtigten bisher das Leben von etwa 360'000 Menschen. 300 Gebäude wurden den Angaben zufolge zerstört (s. Video), mindestens 6100 Anwohner mussten ihre Häuser verlassen. In manchen der betroffenen Gegenden waren die Fluten so stark wie seit 50 Jahren nicht mehr.

Überschwemmungen und Erdrutsche sind in den Bergregionen von China üblich, jedes Jahr sterben dabei Hunderte Menschen. In einigen Regionen Chinas begünstigt die Rodung der Berghänge Erdrutsche nach starken Regenfällen.

(L'essentiel Online/kmo/sda)

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