Sarkozy im TV – Frankreich erhöht die Mehrwertsteuer

Publiziert

Sarkozy im TVFrankreich erhöht die Mehrwertsteuer

Frankreich erhöht die Mehrwertsteuer auf 21,4 Prozent. Dies kündigte Präsident Sarkozy am Sonntag an. Zudem wird eine Finanz-Transaktionssteuer eingeführt.

Die Rede von Sarkozy war mit Spannung erwartet worden.

Die Rede von Sarkozy war mit Spannung erwartet worden.

AFP

Frankreich will ab Oktober die Mehrwertsteuer um 1,6 Prozentpunkte auf 21,4 Prozent erhöhen. Dies erklärte Staatspräsident Nicolas Sarkozy am Sonntagabend in einer TV-Rede. Zudem kündigte Sarkozy die Einführung einer Finanztransaktionssteuer an. Sie soll 0,1 Prozent auf Börsengeschäfte betragen.

In dem einstündigen TV-Interview stellte Sarkozy umfassende Reformen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Frankreichs vor. In dem Interview, das auf mehreren Fernsehsendern ausgestrahlt wurde, sprach der Staatschef von einer «historischen Krise», in der sich Frankreich befände.

Kandidat oder nicht Kandidat?

Die Franzosen sollen weniger aber auch mehr arbeiten dürfen, womit Sarkozy die 2000 eingeführte 35-Stunden-Woche abschaffen will. Nach deutschem Vorbild soll die Kurzarbeit eingeführt werden, je nach Auftragslage und Bedarf sollen Firmen mit ihren Beschäftigten aber auch Tarifverträge abschließen können, die eine höhere Wochenarbeitszeit ermöglichen.

Die Rede Sarkozys erfolgte genau drei Monate vor der Präsidentschaftswahl Ende April. Offiziell hat er seine Kandidatur noch nicht angekündigt. In allen Umfragen liegt er derzeit hinter Konkurrent Hollande. In der letzten Umfrage des Institutes Ifop erhielt Sarkozy 22 Prozent im ersten Wahlgang und lag damit nur knapp vor der rechtsradikalen Marine Le Pen mit 20,5 Prozent. Hollande wurde mit 28 Prozent gehandelt.

Unterstützung aus Deutschland

Unterdessen kündigte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an, Sarkozy im Präsidentschaftswahlkampf unterstützen zu wollen. Merkel werde im Frühjahr gemeinsam mit Sarkozy Auftritte absolvieren, kündigte CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe am Samstag laut Redemanuskript beim «Conseil National» der konservativen UMP in Paris an.

(L'essentiel Online/dapd)

Deine Meinung